Eigentlich war heute ein Ausflug nach Naagi Gompa geplant. Der Monsun hat aber anders entschieden. So sitzen wir jetzt auf der Terrasse vor unserem Hotelzimmer – warm ist es ja – und beobachten zerzauste Wolkengebirge, die über uns hinweg geblasen werden und ab und zu ein paar Tropfen ablassen.
Das ist eine nicht ganz zeitfüllende Beschäftigung und deshalb nutze ich die Gelegenheit, ein wenig von unserem Leben in Boudha zu erzählen. Man könnte es „Büroarbeit in angenehmer Umbebung“ betiteln.
Durch eifrige Korrespondenz mit Ol Pejeta konnten wir den Termin für das Training in Kenia festlegen. Es wird im Dezember stattfinden. Unsere nepalesischen Kollegen sind nach wie vor Feuer und Flamme und freuen sich auf die Reise. Neuerdings ist dort auch der Bau von „institutional stoves“ für Schul- oder Camp-Küchen im Gespräch. Bel Bahadur nimmt das ganz gelassen. Das kann er auch, sagt er, dann baut er ihnen halt solche Öfen.
Während Tobias noch den Feinschliff an der Datenbank anbringt, sind Domi und ihre Schwester Mamta zum Monitoring unterwegs. Inzwischen wird es schon schwieriger, noch geeignete Orte zu finden. Auf unbefestigte Straßen kann man sich nicht mehr verlassen, sie könnten demnächst unpassierbar sein. Im steileren Gelände drohen auch zunehmend Erdrutsche. Das schränkt die Auswahl an Zielen stark ein. Bald wird auch beim Monitoring Sommerpause sein.
Das User Manual ist in den Druck gegangen. Morgen oder übermorgen werden wir ein Probeexemplar in der Hand halten. Wenn es in Ordnung ist, werden die ersten 2000 Stück bestellt. Jeder bekommt dann mit seinem Ofen solch eine Gebrauchsanweisung. Ich habe Euch das Büchlein angehängt. Ihr könnt den Nepali-Text nicht verstehen? Macht nichts! Die Bilder sollten für sich sprechen. Eine gute Gelegenheit, sich in die Situation eines der 50% Analphabeten auf dem Lande zu versetzen. Viel Spaß beim Bilderrätsel.
Morgen haben wir einen Termin beim AEPC. Sie wollen wissen, wie weit wir in unserem Projekt im CO2-Gebiet sind. Eine gute Gelegenheit, mal den Stand zusammen zu fassen und einen Forecast zu machen. Und, welche Überraschung: Nach den jüngst durchgeführten Schulungen sind wir jetzt so gut aufgestellt, dass wir gut ins Ziel kommen – wenn nichts dazwischen kommt. Bald werden auch wir die ersten Dörfer für „rauchfrei“ erklären.