Ein Ofen in Uganda

Und schon sind wir wieder auf der Rückreise. Ein Café in Kampala bietet uns Rastplatz und Internet. Gelegenheit, kurz zu berichten, was wir in den letzten drei Tagen erlebt haben.

Die Lehmstampferei war ja ziemlich anstrengend weil der Lehmboden eine Konsistenz annahm wie Plastillin. Zu meiner Überraschung sind die Ziegel fast überhaupt nicht gerissen, obwohl die Mischung extrem fett geraten ist. Also trauten wir uns auch beim Bau des Ofens, mit relativ wenig Sand zu arbeiten. Vorteil ist, dass das Material sehr leicht zu formen und in sich stabil ist. Rundungen und Flächen lassen sich spielerisch leicht herstellen.

In nur wenigen Stunden hatten Manfred und Moses, sein Ziehsohn, ihren ersten Ofen fertig. Beide verdienen großes Lob für ihre Geschicklickeit und Begeisterung für den Lehmofenbau. Der 7. September 2014 wird nun in die Geschichtsbücher eingehen als der Tag, an dem der erste Lehmofen in Nepal-Bauweise in Uganda errichtet wurde.

Der gestrige Tag verging dann mit Beobachtung der Rissbildung am Ofen und einem Besuch auf dem Wochenmarkt von Luwero. Im Vergleich beider Ereignisse ist festzustellen, dass der Markt wesentlich lebhafter und aufregender zu verfolgen ist als die feinen Spalten in der Oberfläche des Ofen – glücklicherweise. Natürlich bilden sie sich aus, aber in einem überraschend geringem Maß. Am Nachmittag kam Patrick vorbei und machte aus dem verbliebenen Rest an Lehm Ziegel für einen eigenen Ofen. Er kann es kaum erwarten.

Wenn es also ein Paradies für Lehmofenbauer gibt, dann liegt es mit Sicherheit in Uganda. Wir haben mit Manfred vereinbart, dass er als nächstes zusammen mit Patrick einige Öfen in ausgewählten Haushalten aufstellt, um herauszufinden, wie die Leute damit zurecht kommen. Dann werden wir sehen.

Wir Ofenmacher sind mit den Projekten in Nepal, Kenia und Äthiopien derzeit ausgelastet und werden derzeit kein weiteres in Uganda starten. Manfred hat aber in der kurzen Zeit so viel von unseren Erfahrungen aufgenommen, dass er auf eigene Faust loslegen kann. Selbstverständlich bleiben wir in Verbindung und stehen immer mit Rat zur Seite. Vielleicht ergibt sich auch wieder mal ein Ausflug nach Luwero. Es hat uns beim ersten Mal so gut gefallen, wir kämen gerne wieder.

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2 Antworten zu Ein Ofen in Uganda

  1. manihila sagt:

    Liebe Katharina und Frank,
    herzlichen Dank für eure super Unterweisung im Lehmofenbau. Es hat total Spass gemacht mit euch beiden. Wir hoffen auch, dass sich hier in Luwero der Ofenbau weiterentwickelt und dass die Menschen hier bewusster mit sich selbst und ihrer Umwelt umgehen lernen. Ich hoffe, dass ihr eine gute Rückfahrt hattet und wohlbehalten wieder in Kenia angekommen seid. Liebe Grüsse Manfred und Monika.

    • Frank sagt:

      Hallo Monika und Manfred,
      heute Mittag sind wir wieder in OP angekommen, etwas müde aber wohlbehalten. Die Fahrt mit dem Überland-Bus war überraschend entspannt und reibungslos. Jetzt wissen wir schon mal, wie wir am besten nach Uganda kommen …
      Viele Grüße auch an Moses und Patrick
      Frank

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