Schlammverkrustete Schuhe, tropfende Dächer. Die Regenzeit hat angefangen. Gestern nachmittag kam schlagartig die Sintflut von oben. Das Strohdach unseres romantischen Banda konnte leider dem Ansturm der Wassermassen nicht standhalten und gab einen Teil davon an den Innenraum weiter. Es gelang uns, rechtzeitig alle nässeempfindlichen Gegenstände in Schrank und Regal in Sicherheit bringen. Trotzdem war es plötzlich gar nicht mehr gemütlich. Da versteht man gleich viel besser, warum immer mehr Häuser mit solidem Wellblech gedeckt werden.
Unseren Demonstrationsofen draußen neben dem Research Center hatten wir zum Glück ausreichend mit Plastikfolie abgedeckt so dass er fast nichts abbekommen hat. Der Wetterschutz ist jetzt eine dringende Angelegenheit geworden. Nach Aussage der Werkstatt soll er noch vor dem Wochenende stehen.
Heute morgen sind wir extra früh aufgebrochen um noch vor der Inbetriebnahme des Ofens in Ereri ein paar Tiere zu besichtigen. Game Drive heiß das hier. Eine Gruppe Löwen, eine große Büffelherde und etliche Waterbucks (auch bekannt als Kobus ellipsiprymnus) und Giraffen waren die Ausbeute. Dann folgte ein Besuch beim blinden Nashorn Baracka, das bei den Rangern in Morani Aufnahme gefunden hat. Den Ofen in Ereri bekommen wir nach ein paar Anaufschwierigkeiten in Gang. Jetzt stehen sieben Jikos in den Communities rund um Ol Pejeta.
Zur Bezahlung der Rechnung fahren wir zur Schimpansenstation. Es ist nicht so, dass die Affen hier die Finanzen verwalten, aber der einzige Apparat für Kreditkartenbezahlung im Park befindet sich dort. Er ist über Funk mit der Bank verbunden. Der Kontakt funktioniert aber nur dann, wenn man auf die Plattform zur Besichtigung der Schimpansen steigt. So stehen wir also im strömenden Regen zwischen den Primaten und ziehen fleißig die Karte durch den Schlitz. Die Schimpansen nehmen das gelangweilt zur Kenntnis.
So vergeht unser letzter Tag vor der Abreise. Alle mit denen wir sprechen, fragen uns, wann wir wieder kommen und Öfen bauen. Bald, hoffen wir.