Oh Afrika!

Das war der Plan:

8:00 – John holt uns im Hotel in Nanyuki ab
8:40 – Im Research Center eine Rundhütte (Banda) beziehen, Gepäck abladen
9:20 – Abfahrt nach Kamok
9:50 – Ankunft in Kamok, in der Werkstatt 2 Outlets abholen
10:00 – Outlets fertig, Abfahrt nach Endana
10:40 – Ankunft in Endana, Primary School
oberflächliche Risse im Ofen ausbessern, Outlet befestigen
11:40 – Primary School fertig, zur Secondary School daneben fahren
oberflächliche Risse im Ofen ausbessern, Outlet befestigen
12:40 – Heimfahrt
13:30 – Ankunft im Research Center
Banda einräumen, ruhigen Nachmittag verleben

und so lief es ab:

8:00
die Rezeption im Hotel nimmt die Bemühungen auf, eine unserer Kreditkarten zu belasten.
8:20
Die Verbindung mit der Bank und das Einlesen der Karte funktioniert irgendwie nicht. Die Dame an der Rezeption ruft in der Bank an. Nach längeren Verhandlungen wird beschlossen, dass ein „Experte“ von der Bank ins Hotel kommt.
8:45
Der Experte ist noch nicht da. Ich beschließe, mich von John zur Bank fahren zu lassen um Geld am ATM zu ziehen
8:50
John und ich sind an der Bank. John muss noch schnell was erledigen. Ich mache inzwischen die Abhebung.
8:51
Katharina ruft an: Der Experte ist da. Wir versuchen es jetzt doch mit einer Kreditkarte.
8:55
Der Experte hatte Erfolg. Ich hebe kein Geld ab. Leider ist John noch nicht zurück.
9:05
John ist immer noch nicht da. Ich rufe ihn an und sage ihm, dass ich zu Fuß zum Hotel zurück gehe. Es ist ein sehr schöner Morgen für einen Spaziergang.
9:20
John und ich kommen gleichzeitig am Hotel an. Jetzt kann es losgehen.
9:25
Gepäck verstaut, Abfahrt nach Ol Pejeta, Research Center
10:00
Ankunft im Research Center. Keiner hat davon gehört, dass wir hier heute einziehen wollen. Wir fragen in der Verwaltung nach.
10:10
Status: Die verwaltung versucht, die Verantwortliche für die Belegung des Research Center zu erreichen. Die geht aber nicht ans Telefon.
10:30
Die Verantwortliche ist immer noch nicht erreicht worden. Wir vereinbaren, dass wir hier einquartiert werden während wir unterwegs sind. Falls es Schwierigkeiten gibt, rufen wir Richard, den Boss von Ol Pejeta, persönlich an. Abfahrt.
10:35
Kurz hinter dem Camp geraten wir in eine Elefantenherde. Etwa 20 Tiere, vor uns, hinter uns, rechts, links, überall. Dieser Tag ist gerettet!
10:55
Wir haben uns an den Elefanten sattgesehen. Jetzt auf nach Kamok.
11:20
Ankunft in Kamok. In der Werkstatt haben sie gerade angefangen, die Outlets herzustellen. Jetzt haben wir die Gelegenheit, den ganzen Prozess – Biegen, Falzen, Schneiden, Schweißen – mitzuverfolgen. Alles Handarbeit.
12:00
Mittags wirft die senkrecht stehende Sonne fast keine Schatten mehr. Wir haben Muße, dieses äquatoriale Phänomen ausführlich zu beobachten.
13:10
Beide Outlets sind fertig. Auf nach Endana!
13:25
Das Gate am Zaun von Ol Pejeta ist verschlossen. Der Wärter ist gerade unterwegs und hat den Schlüssel mitgenommen. Da hilft uns der zweite Wärter auch nichts.
Wärter Nummer 1 wird über Funk angerufen und tatsächlich erreicht. Er wird „in 5 Minuten“ kommen.
13:40
Wärter Nummer 1 kommt angejoggt. Es kann weiter gehen.
13:55
Ankunft in Endana, Primary School. Der Ofen hat ziemlich heftige Risse, Die Arbeit zieht sich. Zum Glück passt aber das Outlet auf Anhieb.
15:20
Der Primary School Ofen ist fertig und sieht wieder gut aus. Hoffentlich bleibt das so.
15:25
Die Secondary School ist gleich daneben. Auch hier einige Risse, insgesamt aber ein wenig besser. Dafür ist die Montage des Outlet etwas komplizierter.
17:00
Auch hier sind wir jetzt fertig. Ab nach Hause!
17:15
Kaum sind wir wieder in der Conservancy, läuft uns auch schon eine Löwin über den Weg, die erste in Kenia!
17:25
Eine Herde Büffel, kurz danach zwei Giraffen
17:40
Im Research Center. Das Banda steht bereit für uns. Im Laden 4 Flaschen Tusker kaufen, Duschen, Abendessen. Der Tag findet ein versöhnliches Ende.

Epilog:

Man könnte sich aufregen über die vielen Verzögerungen und die Unpünktlichkeit. Dadurch geht es aber auch nicht schneller.
Wir wären auch nicht in die Elefantenherde geraten, wenn wir zu einer anderen Zeit das Research Camp verlassen hätten.
Katharina hätte auch nicht so viel Zeit gehabt um mit der Rezeptionsdame im Hotel über Öfen zu reden und die Dame hätte sich dann auch nicht als Freiwillige gemeldet.
Schließlich haben wir die Wartezeit in Kamok dazu verwendet, ausführlich mit dem Werkstattleiter über unser Projekt zu reden. Er ist jetzt ein ausgewiesener Ofenfan und wird uns weiterhin nach Kräften unterstützen. Natürlich will er, dass wir in seiner Heimat-Community möglichst bald Öfen bauen.
Übrigens: Die Öfen in Matanya, die wir heute überarbeitet haben, haben wir in einem recht guten Zustand angetroffen. Dort ist man schon ganz gespannt auf den Tag des ersten Anzündens. Wir auch!

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