Wir fahren durch dünn besiedeltes Gebiet. Das letzte Dorf liegt schon viele Kilometer hinter uns, das nächste ist noch weit weg, weit und breit ist niemand zu sehen. Aus einem der P-Gründe (Pinkeln, Photo) machen wir einen Halt. Wir haben die Autotüren noch nicht ganz geöffnet, schon stehen wie aus dem Boden gewachsen ein Dutzend Kinder um uns herum.
Der Reichtum Äthiopiens, hat mal einer gesagt, sind seine Kinder. Leider ist das Vermögen nicht immer im besten Zustand. Katharina führt daher jetzt so etwas wie eine Minimalausstattung zur Soforthilfe auf der Straße mit: Augentropfen, Salbe, Erdnussbutter, Bananen und natürlich die üblichen Untersuchungsutensilien. Die Kinder hier sind weniger unter- als fehlernährt, d.h. es fehlen Proteine und Vitamine.
Den ersten Piloteinsatz am Wegesrand haben wir schon hinter uns. Das Ganze hat auf jeden Fall Ausbaupotenzial. Sicher ist den meisten Eltern die Problematik der einseitigen Ernährung nicht bewusst, deshalb ist Gesundheitserziehung dringend erforderlich. Gleichzeitig muss man dann aber auch in den landwirtschaftlich kärgeren Gebieten für eine minimale Versorgung mit Gemüse oder Obst sorgen. Vielleicht klingt das aufwendiger als es tatsächlich ist, zumindest wenn man sich erst mal ein Gebiet heraussuchen würde. Die Kinder hätten es verdient …