Kontrastprogramm!
Ein Tag in der Innenstadt von Kathmandu. Inzwischen ist der Tempelbezirk zur Fußgängerzone erklärt worden. Das war längst überfällig und tut dem Besucher gut. Die ersten Schritte führen in den Kumari-Palast, wo wir, was für ein Dusel, zeitgenau zur Audienz erscheinen, eine sehr seltene Gelegenheit. Zu bestimmten Tagen lässt sich die kindliche Göttin für ein paar Sekunden am Fenster des Innenhofs sehen. Bilder haben wir natürlich keine, denn fotografieren ist strengstens(!!) verboten.
Vergleichsweise entspannt streunen wir dann durch den Tempelbezirk, inspizieren den Innenhof des Königspalastes, sitzen auf den Tempelstufen und lassen alles auf uns wirken.
Dann folgt der Sprung ins Chaos. Auf dem Weg Richtung Thamel schieben wir uns durchs Gewühl drängender Menschen und hupender Fahrräder, Motorräder, Autos und LKWs. Ein kurzer Zwischenstopp in der überbordenden Farbenfülle der Perlengasse, wo die Nepali-Frauen ihre Halsketten kaufen, dann weiter durchs lärmende Leben.
In Thamel fallen wir erschöpft von der Fülle der Eindrücke in die Stühle eines Restaurants, dann beschließen wir den Tag in der abgeschiedenen Ruhe des Garden of Dreams.
Tags darauf sehen wir ein anderes Gesicht Nepals. Mit dem Auto holpern wir die Bergstrecke nach Kattike hinauf, das am Rande des Tales auf einem Bergrücken liegt. Kurz vor dem Ort wird mit einem Mal der Blick auf die Eisriesen frei, was zuverlässig jeder hier ankommenden Gruppe ein mehrstimmiges „Aaaah“ entlockt.
Bei prächtigem Wetter und klarer Sicht wandern wir ein Stück Richtung Dhadaghaun auf dem Aussichtsbalkon zum Himalaya. Reine Luft, Stille und Weite bilden den vollständigen Kontrast zum Vortag.
Wieder zurück ins Tal: Sankhu war eine wohlhabende Handelsstadt an der Straße nach Tibet. Seit dieser Weg nicht mehr genutzt wird, verfällt der ehemalige Wohlstand und mit ihm die eindrucksvolle Bausubstanz. Von den Touristenströmen unberührt gibt uns die Stadt einen unverfälschten Einblick in das Leben einer städtischen Newar-Gesellschaft.