Sonntag morgen, 8 Uhr in Dhulikhel (Sonntag ist in Nepal Arbeitstag): 12 erwartungsvolle Nepali machen sich bereit für den ersten Tag des achttägigen Kurses, der sie zu diplomierten Ofenbauern machen soll. Eigentlich nur 11, denn Urmila aus Saptari im Süden Nepals hat schon über 200 Öfen gebaut und ist hier, um ihre Kenntnisse zu erweitern und einige drängende Fragen beantwortet zu bekommen.
Die anderen kommen aus den verschiedensten Ecken Nepals: 2 aus der Nähe von Kathmandu, 5 aus Kavre und Dolakha, den Distrikten unseres Klimaschutzprojektes, 2 aus Doti, weit im Westen Nepals. Außerdem sind noch die Schwestern Domi und Mamta dabei, die für uns als Field Worker arbeiten sollen und sich hier die nötige Fachkenntnis holen.
Über das Hotel habe ich schon berichtet. Aus den Erfahrungen des ersten Tages mit außerordentlich klarem Wetter kann ich jetzt ergänzen, dass der Fernblick in die Berge allein den Weg hierher wert wäre. Viel wichtiger für die Teilnehmer ist aber, dass das Essen sehr gut ist. Für den Nepali hat die Qualität des Dal Bhat den mit Abstand höchsten Gewichtsfaktor in der Bewertung. Somit ist das Hotel in Ordnung.
Mit viel „Prominenz“ wurde die Veranstaltung eröffnet. Damit meine ich Anita, Katharina und mich als Vertreter der Organisationen und Damodar als Repräsentant der lokalen Energie-Organisation. Bel Bahadur, der Trainer, hatte sich als Unterstützung zur Organisation des Ablaufs für den ersten halben Tag seinen Sohn Anish geholt. Offensichtlich hat er eine gute Ausbildung als Moderator genossen. Professioneller und routinierter wird auch bei uns kein Seminar geleitet. Von der Abfrage der Erwartungen bis zur Verteilung der Verantwortungen unter den Teilnehmern fanden wir alle Elemente wieder, die wir aus unserer langen Praxis mit solchen Veranstaltungen kennen.
Speziell Nepali: der Punkt „Entertainment“ bei den Verantwortungen, für den sich Urmila am ersten Tag als Freiwillige gemeldet hat. Am Vormittag erfüllte sie ihre Aufgabe, indem sie ein Lied zum Besten gab.
In den nächsten Tagen werden unsere Ofenschüler also jetzt recht fleißig Theorie wie z.B. Ofentechnik, Gesundheitsaspekte und Holzwirtschaft pauken. Vor allem aber werden sie viel praktische Übung im Bau der unterschiedlichen Ofentypen erwerben. Demnächst werden wir wieder vorbeischauen um die Fortschritte zu bewundern.