Ihr vermutet uns in den Reisevorbereitungen für einen 3-tätigen Field Visit in Rasuwa? Ein paar maoistische Gruppierungen haben diesen Ausflug verhindert. Seit heute und voraussichtlich morgen und übermorgen ist wieder mal Streik.
Es geht um eines der heißen Themen bei der Findung der Verfassung: die Autonomie der ethnischen Gruppen. Die Maoisten vertreten hier einen extremen Standpunkt: Jeder ethnischen Gruppe ihr eigenes Gebiet, also Neustrukturierung des Landes nach ethnischen Gesichtspunkten. Die konservativen Kräfte wollen Föderalismus und mehr Autonomierechte für die Volksgruppen, aber keine Gebietsreform. Im augenblicklichen Meinungsbildungsprozess sehen die Maoisten ihre Felle davonschwimmen oder wenigstens feucht werden, also wird ein Streik ausgerufen. Eine Machtdemonstration.
Hier in Kathmandu merkt man zwar fast nichts davon, aber außerhalb soll doch einiges zum Erliegen gekommen sein, so z.B. der Verkehr mit öffentlichen Bussen. Das macht eine Reise in die Provinz zu einem unwägbaren Abenteuer. Wir müssen ja nicht nur hinfahren, sondern vor allem auch zurück und unser Flieger nach Saptari geht am Donnerstag! Also: Reise abgeblasen, besser: verschoben .
Dadurch blieb uns aber mehr Zeit, an der Einladungsliste für das Stakeholder Meeting zu feilen. Wir haben vor allem noch mal den lokalen Anteil der Teilnehmer vergrößert und werden ein paar Vertreter aus VDC im Umland von Kathmandu zusätzlich einladen. Damit wird der Anteil der Organisationen und Behörden zugunsten der Vertreter der tatsächlich Betroffenen verkleinert. Das ist doch vernünftig, oder?