So Ich hab es jetzt auch endlich mal geschafft hier einen Blockeintrag zu Posten. Wie ja sicher schon einige wissen bin ich als Ofenbaumeister für die Ofenmacher hier in Äthiopien. Angefangen hat das ganze für mich schon 2013, durch Zufall wenn es denn so etwas gibt, sind ein Freund und ich auf die Ofenmacher gestoßen. Wir trafen uns in München zu einer Vereinssitzung, wo wir einfach mal sehen wollten was es denn mit den Ofenmacher so auf sich hat. Offensichtlich hat es uns da recht gut gefallen, wir erfuhren von den Plänen dass zukünftig auch in Äthiopien Öfen gebaut werden sollen. Zu diesem Zweck entwickelte ich dann gemeinsam mit meinem Freund Johannes Althammer den ersten Kochofen Prototypen für Äthiopien. Mann sollte wissen dass die Kochgewohnheiten in Äthiopien sich ziemlich unterscheiden von denen anderer Länder. Hier dient als Hauptnahrungsmittel „Inschera“ das ist ein ca. halber Zentimeter dicker und 60 Zentimeter im Durchmesser runder Sauersteigfladen der aus Teff, einer Hirseart hergestellt wird. Genau zu diesem Zweck wird eben ein besonderer Ofen benötigt der eben dieses Inschera backen kann. Da der größte Teil das Holzverbrauches und somit natürlich auch des Rauchs zum backen dieses Fladenbrots entfällt ist es eben so wichtig dass der neue Ofen diese Funktion erfüllt.
Lange Rede kurzer Sinn, Frank und Katharina die zwei Gründer des Vereins wahren wohl ziemlich überrascht als sie nach Oberschwaben zu meiner Werkstatt gefahren kamen um den fertigen Ofen zu besichtigen.
Aus Ermangelung an Teffmehl haben wir ihn dann mit Pfannkuchenteig getestet. Diese mussten wohl ziemlich gut gewesen sein,denn die Idee ein Pilotprojekt in Äthiopien genauer Alem Katema rund 180 km Nord östlich von Addis Abeba zu starten, war geboren. Dieses war dann so erfolgreich dass wir beschlossen haben im Frühjahr letzten Jahres eine Ausbildungseinheit hier in Alem Katema zu starten. Wir waren mehr als überrascht von den Fertigkeiten und der Motivation der Auszubildenden. So sind wir nach der Ausbildung mit Optimismus und mit einem super Gefühl, dass alles laufen wird wie geplant, nach hause geflogen. Nun was soll ich sagen wie das halt oft so ist in Afrika oder viel mehr in Entwicklungsstaaten läuft alles bestens solange man da ist und wenn es dann um Eigeninitiative und Eigenständigkeit geht sieht es manchmal nicht mehr ganz so rosig aus. Genau das ist dann auch uns passiert der eigenständige Ofenbau kam ziemlich ins stocken und uns waren aus der Distanz dann auch etwas die Hände gebunden. Genau um dieses Problem zu lösen und das war uns allen klar musste irgend jemand länger vor Ort sein um zu versuchen alles wieder vernünftig zum laufen zu bringen. Anderen falls und das war uns auch allen klar stirbt unser Projekt hier. Es hat sich dann so ergeben dass ich derjenige sein sollte der diesen Job übernimmt und so kam es dann dass ich im September 2014 in Äthiopien gelandet bin um für ein halbes Jahr hier das Projekt nach vorne zu bringen.
Genau das war Anfangs nicht ganz so einfach. Wir hatten vorher schon fest gestellt dass unser ursprünglicher Ofen technisch zwar super gut ist aber somit eben auch recht aufwendig in der Herstellung. Dass macht ihn dann relativ teuer zu diesem Zeitpunkt 500 Birr das sind umgerechnet 16 Euro und dass ist ein Preis den die ärmeren Leute hier nicht oder nur sehr schwer aufbringen können. So bestand also meine Hauptaufgabe in der Entwicklung eines noch deutlich günstigeren Ofens der aber natürlich die gleichen Eigenschaften haben sollte. Freunde und ich hatten schon in Deutschland damit angefangen allerdings gab es hier vor Ort noch einiges weiter zu entwickeln. Nach anderthalb Monaten war er dann fertig. Sein Name „Chigr Fechi 1.2“ was auf Amharisch (die Landessprache hier) soviel bedeutet wie Problemlöser. Danach baute ich gemeinsam mit den verbliebenen Ofenbauerinnen und einem Ofenbauer aus dem ersten Training, den Ofen zu Testzwecken in ausgewählte Haushalte ein. Nach etwas Optimierungsarbeit hatten wir dann einen super günstigen, aus frei geformter Lehmmischung hergestellten, einwandfrei funktionierenden Ofen.
So kann man sich ja leicht ausdenken dass wir schnellst möglich ein neues Training organisierten um einen Nennenswerte Zahl an Öfen hier bauen zu können.
Zu diesem Zweck kam Verstärkung von den Ofenmachern aus Deutschland, Nils ebenfalls Ofenbauer und Luc unser Projektkoordinator für das Äthiopienprojekt trafen in Alem Katema ein. Das Training dauerte für diesen vereinfachten Ofen eine Woche, immer mit einer oder zwei Theorie Einheiten Vormittags und den Rest des Tages mit praktischem Unterricht den Nils und ich gaben.Um es kurz zu machen haben vergangenen Donnerstag 15 Ofenbauerinnen (dieses mal nur Frauen) das Training erfolgreich abgeschlossen. Es waren spannende, anstrengende und natürlich auch interessante zwei Wochen. Nun gilt es für die Ofenbauerinnen die größtenteils aus den umliegenden Dörfern Alem Katemas kommen, den ersten Ofen in ihrem eigenen Haue zu bauen. Diesen werde ich dann begutachten um eventuelle Fehler zu beheben und um die Ofenbauerinnen weiter zu motivieren.
Der Plan ist dass sie danach so viele Öfen wie möglich in ihrem Dorf bauen wovon jeder Ofen von den Ofenmachern subventioniert wird so dass nur ein kleiner Teil der Kosten auf den Haushalt entfällt. Das ist wie wir etwas mühsam herausfinden mussten auch wirklich die einzige Möglichkeit Öfen in großer Anzahl auf dem Land hier zu verbreiten.
Nachdem eine Ofenbauerin zehn Öfen erfolgreich gebaut hat bekommt sie von uns das volle Zertifikat als professionelle Ofenbaurin.
Die Akzeptanz der Öfen hier ist super wenn es manchmal auch etwas schwierig ist den oft ungebildeten Bauern hier auf dem Land die Vorteile verständlich zu machen. Zu diesem Zweck haben wir Kochshows an unserem Marktstand organisiert um es den Leuten praktisch vorführen zu können was schon zu großer Nachfrage geführt hat. Zukünftig werden wir auch eng mit den sogenannten Health Extention Worker (Frauen die Gesundheitsaufklärung in ländlichen Gebieten betreiben) zusammenarbeiten.Noch ein paar Worte zu mir. Wie ich schon erwähnt hatte bin ich nun seit rund drei Monaten hier in Alem Katema um am Projekt zu Arbeiten. Es war Anfangs nicht ganz einfach, einleben in eine fremde Kultur Sprache lernen, ein Projekt das etwas stockte zum laufen zu bringen, die verbliebenen Ofenbauer zu unterstützen und motivieren und parallel noch einen neuen Ofen zu entwickeln. Nichts desto Trotz macht mir die Arbeit hier richtig Spaß wenngleich die Arbeitsmentalität sich von unserer in Deutschland, um es vorsichtig aus zu drücken, ziemlich unterscheidet. Im Moment bin ich und ich denke auch alle anderen Beteiligten bester Dinge dass wir nun Fahrt auf nehmen und in ein paar Monaten hier richtig viele rauchfreie Kochöfen stehen werden.So Ich hoffe ihr alle habt einen kleinen Einblick in das Geschehen hier in Äthiopien bekommen. Ich habe vor wenn es die Zeit und die Internetverbindung es zulässt mich mal wieder hier zu melden um Neuigkeiten mit zu teilen.Viele Grüße Christoph Ruopp
Ofenmacher e.v.
Lange Rede kurzer Sinn, Frank und Katharina die zwei Gründer des Vereins wahren wohl ziemlich überrascht als sie nach Oberschwaben zu meiner Werkstatt gefahren kamen um den fertigen Ofen zu besichtigen.
Aus Ermangelung an Teffmehl haben wir ihn dann mit Pfannkuchenteig getestet. Diese mussten wohl ziemlich gut gewesen sein,denn die Idee ein Pilotprojekt in Äthiopien genauer Alem Katema rund 180 km Nord östlich von Addis Abeba zu starten, war geboren. Dieses war dann so erfolgreich dass wir beschlossen haben im Frühjahr letzten Jahres eine Ausbildungseinheit hier in Alem Katema zu starten. Wir waren mehr als überrascht von den Fertigkeiten und der Motivation der Auszubildenden. So sind wir nach der Ausbildung mit Optimismus und mit einem super Gefühl, dass alles laufen wird wie geplant, nach hause geflogen. Nun was soll ich sagen wie das halt oft so ist in Afrika oder viel mehr in Entwicklungsstaaten läuft alles bestens solange man da ist und wenn es dann um Eigeninitiative und Eigenständigkeit geht sieht es manchmal nicht mehr ganz so rosig aus. Genau das ist dann auch uns passiert der eigenständige Ofenbau kam ziemlich ins stocken und uns waren aus der Distanz dann auch etwas die Hände gebunden. Genau um dieses Problem zu lösen und das war uns allen klar musste irgend jemand länger vor Ort sein um zu versuchen alles wieder vernünftig zum laufen zu bringen. Anderen falls und das war uns auch allen klar stirbt unser Projekt hier. Es hat sich dann so ergeben dass ich derjenige sein sollte der diesen Job übernimmt und so kam es dann dass ich im September 2014 in Äthiopien gelandet bin um für ein halbes Jahr hier das Projekt nach vorne zu bringen.
Genau das war Anfangs nicht ganz so einfach. Wir hatten vorher schon fest gestellt dass unser ursprünglicher Ofen technisch zwar super gut ist aber somit eben auch recht aufwendig in der Herstellung. Dass macht ihn dann relativ teuer zu diesem Zeitpunkt 500 Birr das sind umgerechnet 16 Euro und dass ist ein Preis den die ärmeren Leute hier nicht oder nur sehr schwer aufbringen können. So bestand also meine Hauptaufgabe in der Entwicklung eines noch deutlich günstigeren Ofens der aber natürlich die gleichen Eigenschaften haben sollte. Freunde und ich hatten schon in Deutschland damit angefangen allerdings gab es hier vor Ort noch einiges weiter zu entwickeln. Nach anderthalb Monaten war er dann fertig. Sein Name „Chigr Fechi 1.2“ was auf Amharisch (die Landessprache hier) soviel bedeutet wie Problemlöser. Danach baute ich gemeinsam mit den verbliebenen Ofenbauerinnen und einem Ofenbauer aus dem ersten Training, den Ofen zu Testzwecken in ausgewählte Haushalte ein. Nach etwas Optimierungsarbeit hatten wir dann einen super günstigen, aus frei geformter Lehmmischung hergestellten, einwandfrei funktionierenden Ofen.
So kann man sich ja leicht ausdenken dass wir schnellst möglich ein neues Training organisierten um einen Nennenswerte Zahl an Öfen hier bauen zu können.
Zu diesem Zweck kam Verstärkung von den Ofenmachern aus Deutschland, Nils ebenfalls Ofenbauer und Luc unser Projektkoordinator für das Äthiopienprojekt trafen in Alem Katema ein. Das Training dauerte für diesen vereinfachten Ofen eine Woche, immer mit einer oder zwei Theorie Einheiten Vormittags und den Rest des Tages mit praktischem Unterricht den Nils und ich gaben.Um es kurz zu machen haben vergangenen Donnerstag 15 Ofenbauerinnen (dieses mal nur Frauen) das Training erfolgreich abgeschlossen. Es waren spannende, anstrengende und natürlich auch interessante zwei Wochen. Nun gilt es für die Ofenbauerinnen die größtenteils aus den umliegenden Dörfern Alem Katemas kommen, den ersten Ofen in ihrem eigenen Haue zu bauen. Diesen werde ich dann begutachten um eventuelle Fehler zu beheben und um die Ofenbauerinnen weiter zu motivieren.
Der Plan ist dass sie danach so viele Öfen wie möglich in ihrem Dorf bauen wovon jeder Ofen von den Ofenmachern subventioniert wird so dass nur ein kleiner Teil der Kosten auf den Haushalt entfällt. Das ist wie wir etwas mühsam herausfinden mussten auch wirklich die einzige Möglichkeit Öfen in großer Anzahl auf dem Land hier zu verbreiten.
Nachdem eine Ofenbauerin zehn Öfen erfolgreich gebaut hat bekommt sie von uns das volle Zertifikat als professionelle Ofenbaurin.
Die Akzeptanz der Öfen hier ist super wenn es manchmal auch etwas schwierig ist den oft ungebildeten Bauern hier auf dem Land die Vorteile verständlich zu machen. Zu diesem Zweck haben wir Kochshows an unserem Marktstand organisiert um es den Leuten praktisch vorführen zu können was schon zu großer Nachfrage geführt hat. Zukünftig werden wir auch eng mit den sogenannten Health Extention Worker (Frauen die Gesundheitsaufklärung in ländlichen Gebieten betreiben) zusammenarbeiten.Noch ein paar Worte zu mir. Wie ich schon erwähnt hatte bin ich nun seit rund drei Monaten hier in Alem Katema um am Projekt zu Arbeiten. Es war Anfangs nicht ganz einfach, einleben in eine fremde Kultur Sprache lernen, ein Projekt das etwas stockte zum laufen zu bringen, die verbliebenen Ofenbauer zu unterstützen und motivieren und parallel noch einen neuen Ofen zu entwickeln. Nichts desto Trotz macht mir die Arbeit hier richtig Spaß wenngleich die Arbeitsmentalität sich von unserer in Deutschland, um es vorsichtig aus zu drücken, ziemlich unterscheidet. Im Moment bin ich und ich denke auch alle anderen Beteiligten bester Dinge dass wir nun Fahrt auf nehmen und in ein paar Monaten hier richtig viele rauchfreie Kochöfen stehen werden.So Ich hoffe ihr alle habt einen kleinen Einblick in das Geschehen hier in Äthiopien bekommen. Ich habe vor wenn es die Zeit und die Internetverbindung es zulässt mich mal wieder hier zu melden um Neuigkeiten mit zu teilen.Viele Grüße Christoph Ruopp
Ofenmacher e.v.