Es geht wieder weiter

Der GAU war eingetreten. Gerhard, unser Provider, hatte einen Eindringling im System und war gezwungen, alles neu aufzusetzen und die Backups einzuspielen. Gerhard, wir leiden mit Dir.

Ein Beitrag ist verloren gegangen. Aber weil es immer wieder Neues gibt, schauen wir nicht zurück sondern machen weiter. Vor kurzem haben wir einen Ausflug ins SKM Hospital und nach Sankhu gemacht und von dem möchte ich diesmal berichten.

Am nordöstlichen Rand des Kathmandutales liegt die alte Handelsstadt Sankhu. Sie ist für die Ofenmacher vor allem deshalb von Bedeutung weil gleich daneben das Sushma Koirala Memorial Hospital (SKM) steht. Vor 9 Jahren hat dort Christa die ersten Lehmöfen in der Nachbarschaft des Krankenhauses aufstellen lassen.

Auf dem Weg zum Hospital machen wir auf einen Tee bei Rabin halt. Er und seine Frau Saru sind Mitglieder des Vorstands von Swastha Chulo. Rabins Elternhaus ist nur wenige hundert Meter vom SKM entfernt. Im Krankenhaus treffen wir alte Bekannte aus den Anfängen der Ofenprojekte: Momo und Bhola haben zu Beginn für die Ofenmacher die Projektarbeit vor Ort gemacht als es Swastha Chulo noch nicht gab.

Unsere Zeitreise ist noch nicht zu Ende. Sankhu muss bis zur Hälfte des letzten Jahrhunderts, als der alte Handelsweg nach Tibet noch begangen wurde, eine wohlhabende Stadt gewesen sein. Die prächtigen, im traditioneller Ziegelbauweise errichteten Stadthäuser zeugen davon, dass dieser Ort bessere Zeiten gesehen hat. Anders als in Bhaktapur, Patan und Kathmandu gab es hier jedoch keine Initiative zur Erhaltung der historischen Stadt. Die alten Gebäude wurden nie restauriert und verfallen langsam. Den Bewohneren fehlen die Mittel zur Erhaltung der wertvollen Substanz. Von den Touristenströme, die in die nur 20km entfernten bekannten Zentren schwappen, ist hier nichts zu sehen.

So läuft das Leben in Sankhu immer noch im selben Takt wie vor hundert Jahren. Die Bewohner bezahlen ihren Frieden und die Bewahrung ihrer sozialen Strukturen vor dem Tourismus mit dem langsamen Zerfall ihrer Häuser. Ich weiß nicht ob ich sie dafür bedauern oder beglückwünschen soll.

 

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