Im Buschbüro und unterwegs

Zum Projekt gehört auch immer eine Menge Papierarbeit. Allerdings haben wir ein Büro, um das uns sicher einige beneiden werden, vor allem wenn zuhause die Tage kürzer, die Temperaturen niedriger und die Niederschläge häufiger werden. Zu den Besuchern unseres Bush Office gehört auch ein kleiner bush bock, der sich letztes Jahr als Jungtier das Research Center als Heimat ausgesucht hat und seither ungeniert zwischen den Menschen herumläuft.

Wir haben nochmal eine Runde durch die Häuser gedreht um auch die Öfen zu monitoren, die von Elias gebaut wurden. Er war bisher noch nicht dran. Es war ein Kurztrip durch die Höhen und Tiefen des Ofenbaus in Kenia. Was alles machbar ist, wenn man sich wirklich um den Ofen kümmert, zeigte uns eine Besitzerin, die aus eigenen Mitteln eine Zementdecke auf den Ofen gesetzt hat. Er ist jetzt in sehr gutem Zustand.

Warum sie den Lehmkamin durch ein verzinktes Ofenrohr ersetzt hat, das durch das Dach geht, wurde uns nicht ganz klar. Sieht aber gut aus und funktioniert prima. Der alte Rauchabzug ging direkt in den Stall. Vielleicht hat sie das Husten der Kühe gestört.

Der ursprünglich vorgesehene Lieferant für die Keramikeinsätze für die Öfen hat den Termin wieder verschoben. Die Einsätze werden erst kommen, wenn wir weg sind. Inzwischen haben wir starke Zweifel an seiner Motivation. Deshalb haben wir uns auf den Weg gemacht, Alternativen zu suchen. Ein Ausflug in den Nordosten um den Mount Kenya herum hat uns zwar einen schönen Eindruck von der großartigen Landschaft gegeben, war aber ansonsten ein Flop. Der im Internet beworbene Verkauf ist schon vor 2 Jahren eingeschlafen.

Die Hochlagen an den Hängen des Mount Kenya bekommen viel Regen ab. Entsprechend fruchtbar und grün ist das Land. Große Farmen produzieren alles, was man zum Essen braucht. Es gibt viele Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und infolgedessen bescheidenen Wohlstand.

Der zweite Ausflug in den Süden in die Gegend von Nyeri war ein voller Erfolg. Aus Mitteln des CDF (Community Development Fond, staatlich!) wurde dort ein Projekt aufgebaut, das die lokalen Tonvorkommen aufbereitet und Töpferwaren und Keramik produziert. So erreicht man, dass nicht mehr das Rohmaterial nach Nairobi verscherbelt wird, sondern Arbeitsplätze vor Ort entstehen. Wer sagt, dass staatliche Projekte nicht auch erfolgreich sein können?

Nyeri liegt etwas tiefer als Ol Pejeta in einer hügeligen, sehr attraktiven Landschaft, die auch von Niederschlägen begünstigt ist. Auch hier wächst alles was das Herz begehrt. Allmählich erfassen wir die Vielfältigkeit Kenias.

Wir waren uns schnell einig, dass dieWerkstatt für uns 10 Prototypen produziert, die am Wochenende fertig sein sollen. Moses wird sie dann abholen und umgehend einbauen lassen. Wir werden zwar trotzdem nicht mehr beim Einbau dabei sein können, sind aber zuversichlich, dass der Testbetrieb jetzt schnell anläuft und wir bald über die ersten Ergebnisse verfügen. Wenn die Stabilisierung der Öfen mit den Einsätzen erfolgreich ist, werden wir wieder in die Erhöhung der Produktion investieren. Das könnte Anfang nächsten Jahres mit einem weiteren Training sein.

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