In Nepal werden jährlich etwa 200 Fälle von Tollwut bei Menschen registriert. Die Dunkelziffer ist unbekannt. Als Hauptüberträger gelten Affen, Hunde und Ratten. Die Rattenpopulation wird von den Straßenhunden einigermaßen niedrig gehalten. Affen sind in Boudha nicht häufig. Also ist es eine gute Idee, zum Schutz der Bevölkerung die Hunde gegen Tollwut zu impfen. Street Dog Care macht das regelmäßig und diesmal durften auch Katharina und ich einen Beitrag dazu leisten.
In kleinen Gruppen wird das Gebiet systematisch durchlaufen. Der oder die Fänger sammeln die Hunde ein, der Tierarzt setzt die Spritze und der Fotograf dokumentiert die Hunde. Die Aktion erregt natürlich das Interesse der Bevölkerung, insbesondere die der unzähligen Kinder. Das bietet dann die Gelegenheit, Information zu verbreiten und aufzuklären. Die Leute nehmen das sehr gut auf und wir werden beim Einsammeln und Fangen tatkräftig unterstützt.
Die Charaktere der Straßenhunde sind so unterschiedlich wie die der Menschen. Manche lassen die Prozedur stoisch über sich ergehen, manche sind nur hinter den Keksen her, die wir als Lockmittel verwenden und vergessen darüber alles andere. Manche wiederum kämpfen als wollten wir ihnen den Hals umdrehen. In solchen Fällen wird es für den Fänger etwas kniffliger und ganz ungefährlich ist es dann auch nicht.
Das Spritzen selbst wird von den Hunden kaum registriert. Geräusch oder Geruch der Sprühdose aber, mit der die Geimpften markiert werden, können regelrechte Panikattacken auslösen. Es empfiehlt sich,wenigstens ein Foto schon vor dem Sprühen zu machen. Danach ist der Hund weg.
In dieser Weise wurden letztes und dieses Wochenende zusammen 800 Hunde geimpft. Das Geld für den Impstoff wird von einer lokalen Kinderschutz-Organisation bereitgestellt. So greifen Nutzen für Tiere und Menschen ineinander.