Kenia

Am frühen Nachmittag landen wir in Nairobi. Was für ein Unterschied zu Addis Ababa! Industriegürtel, neu gebaute Wohnviertel, Hochhäuser in der City, gut ausgebaute Straßen, alles wirkt wohlhabender. Ähnlich sind nur das Verkehrschaos und die endlosen Staus.

Den Nachmittag nutzen wir, um noch schnell ein paar Giraffen zu füttern und bei Karen Blixen reinzuschauen. Auf einer Plattform stehend kann man den Giraffen ins Auge blicken und ihnen kleine Leckerbissen zustecken. Zum Dank werden die Hände mit feucht-klebriger Zunge abgeschleckt. Ein einmaliges Erlebnis.

Einst mag es in der Wildnis gewesen sein, heute steht das Haus von Frau Blixen am Stadtrand von Nairobi. Trotzdem hat das weitläufige Anwesen die Ätmosphäre, die wir alle aus dem Film kennen, erhalten. Wer „Jenseits von Afrika“ gesehen hat, wird nicht enttäuscht, schließlich wurden Teile des Films tatsächlich hier gedreht. Das Haus ist heute ein Museum, man kann einige originale Möbelstücke und Photos der Originale und von Meryl Streep und Robert Redford besichtigen.

Vor der Fahrt am nächsten Tag nach Ol Pejeta besuchen wir das David Sheldrick wildlife trusts‘ orphans‘ project. Hier werden Elefantenwaisen aufgenommen und großgezogen um ausgewildert zu werden, wenn sie alt genug sind. Das Projekt finanziert sich im Wesentlichen durch die tägliche Show wenn die beiden Gruppen, Kindergarten und Grundschule, zum Schlammbad geführt werden und die Touristen zur Beobachtung zugelassen werden. Etwa eine Stunde sind wir dabei und können uns erst losreißen als der letzte Elefant wieder im Busch verschwunden ist.

Die Fahrt ins etwa 200km entfernte Nanyuki bestätigt die Eindrücke des ersten Tages. Eine prächtige 6-spurige Autobahn bringt uns aus der Stadt heraus. Auch draußen auf dem Land ist die Straße in hervorragendem Zustand. Besonders eindrucksvoll ist die überbordende Vegetation rund um Karatina. Selbst jetzt zur Ende der Trockenzeit ist hier noch alles grün. Am Staßenrand wird Obst aller Art angeboten. In Karatina wird nach Aussage von Daniel, unserem Fahrer und Führer, der größte Markt Kenias abgehalten. Hier finden die Bauern aus der Umgebung ihre Abnehmer, die aus dem ganzen Land kommen.

Auf dem Gelände von Ol Pejeta sind wir zunächst einmal im Rift Valley Adventure Camp untergebracht, einem „einfachen“ Zeltlager, das dennoch alles bietet, sogar Internet. Als Ochen, der Manager, mir das erklärte, dachte ich zunächst, er will mich auf den Arm nehmen. Fünf Meter vor der Terrasse unseres Zeltes beginnt das freie Buschland. Darüber hinweg blicken wir auf die Hügel der Aberdare Range und warten darauf, dass die Elefanten mal vorbeischauen. Gestern Abend war eine kleine Herde hinter dem Essenszelt. Das ist doch schon mal ein Anfang.

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