… und zwar richtig. Diesmal in Afrika, zuerst Äthiopien. Jetzt sind wir gerade mal 24 Stunden in Addis Abeba und haben schon einen Besprechungsmarathon hinter uns.
Morgens Kennenlernen mit Girma, Manager der Partnerschaft für Alem Katema in Äthiopien, und Gerard, dem Reiseunternehmer. Spontan vereinbart Girma für Mittag ein Treffen mit Regierungsvertretern und Parlamentariern, die sich für unser Projekt begeistern lassen und uns in den Norden nach Mekele einladen, wo mehrere große Projekte der Regierung zu Themen der Energieversorgung laufen. Am Montag wird auch Teklewoini Assefa, der Executive Director dort sein um uns persönlich zu betreuen.
Das wirft unsere Pläne über den Haufen. Anders als ursprünglich geplant werden wir jetzt zuerst nach Mekele fahren und dann in einem Bogen den Norden des Landes erkunden. Erst am 7. Februar treffen wir dann in Alem Katema ein, wo wir 4 Tage Zeit haben, die lokalen Bedingungen zu erkunden und die wichtigen Partner zu treffen. Am 12. Februar kommen wir wieder nach Addis Abeba, am 15.2. geht der Flieger nach Nairobi.
Nach dem Treffen mit den Regierungsleuten lernen wir dann David kennen, seit 2 Jahren in Äthiopen, ehemals Bauunternehmer, Erfahrung mit Lehmbauten(!). Wir bleiben in Kontakt.
Später am Nachmittag treffen wir Fessehatsion Arefaine, eigentlich Ingenieur, aber erfahren in vielen Berufen, gute Kontakte zu Regierungsstellen. Mit viel Sinn fürs Praktische erläutert er uns die äthiopischen Ess- und Kochgewohnheiten, eine hervorragende Eistimmung für unsere anstehende Rundreise und die Beobachtungen die wir dort machen wollen. Nach weiteren Ausflügen in die Verwaltungsstrukturen und das Lohngefüge entlässt er uns bis über beide Ohren angefüllt mit Informationen.
Auf dem Heimweg ins Hotel fällt uns dann ein, dass wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben, fast hätten wir es übersehen. Ach ja, wie sind wir da eigentlich hingekommen?
Der Flug war bis auf ein wenig Verspätung reibungslos. Wie vereinbart wurden wir am Flughafen abgeholt. Nach zwei Kilometern: Reifenpanne. Spärlich beleuchtete, von niedrigen Wellblechhütten gesäumte Straße, vereinzelte dunkelhäutige Gestalten – zum Fürchten? Eine Gruppe von 3 jugendlichen Kapuzengestalten nähert sich sichtbar interessiert dem Auto. Katharina und ich sind die einzigen Weißen weit und breit. Kann unser Fahrer die Situation richtig einschätzen und die Eskalation verhindern? Er kann!
Erfreut nimmt er das Angebot der drei jungen Männer an, ihm zu helfen. In relativ kurzer Zeit ist das Rad gewechselt und wir können weiterfahren. Vergleich zu Nepal: in der selben Zeit hätte ein Nepali alle 4 Räder gewechselt. Ein Hinweis darauf, dass die Straßen hier wesentlich besser sind.
Zum Hotel: recht nüchtern aber sauber und funktionell, nicht eben sehr idyllisch gelegen. Insbesondere das Internet ist sehr leistungsfähig, was Ihr auch an der Länge dieses Blogeintrags erkennen könnt. Heute wurde uns gesagt, dass das außerhalb der Hauptstadt keineswegs zu erwarten ist. Es kann eher sein, dass wir dann tagelang ohne den Kontakt zu E-mail und Facebook auskommen müssen. Wir werden sehen, wie wir das verkraften. Wundert Euch nicht, wenn wir vorübergehend verschwinden. Ich habe mir aber vorgenommen, vor unserer Abreis aus Addis Abeba nochmal Laut zu geben.
Freuen uns, dass Ihr gut angekommen und schon very busy seid. Wir werden Euren blog sehr im Auge behalten. Bonne chance, Helga und Gerd
Schön von euch hören, dass ihr gut angekommen seid. Ich beneide euch um die frühlingshaften Temeparaturen. Wir haben hier 5-10 Grad minus, fürs Wochenende sind 20 Grad Minus angesagt.