Stakeholder

Gestern war das große Ereignis, auf das wir die letzten Tage hingearbeitet haben. Gold Standard fordert als Voraussetzung für den Projektantrag die Durchführung eines sogenannten Stakeholder Consultation Meeting.

Als Stakeholder weren alle angesehen, die ein ordentliches Stück Fleisch mit einer Hand unfallfrei vom Barbecue zum Campingtisch transportieren können. Gold Standard sieht das etwas anders: Wir sollten Menschen identifizieren, die irgendetwas Qualifiziertes zu unserem Projekt von sich geben können und hierbei Regierungsstellen, andere Organisationen und die lokale Verwaltung und Bevölkerung berücksichtigen. Ziel ist, die gesammelte Erfahrung zu nutzen um alle kulturellen, wirtschaftlichen, umwelttechnischen u.s.w. Auswirkungen, vor allem die nicht erwarteten, des Projektes zu identifizieren

Nach dieser Vorgabe haben wir etwa 50 Personen identifiziert und eingeladen, etwa die Hälfte davon haben tatsächlich zugesagt und sind gekommen. Als Versammlungsort stellte uns die GIZ (Gesellschaft für iternationale Zusammenarbeit, früher GTZ) ihre Räumlichkeiten zur  Verfügung, ein echter Glücksfall, denn die GIZ-Filiale in Nepal residiert in einem alten Fürstenpalast in Lalitpur mit einem prächtigen Versammlungssaal.

Was uns am Anfang am meisten Kopfzerbrechen machte, war die Zweisprachigkeit der Versammlung. Zwar ist Englisch die zweite Amtssprache in Nepal, trotzdem kann es nur ein ganz geringer Anteil der Bevölkerung auf dem Lande verstehen oder sprechen. Es ist übrigens auch nicht selbstverständlich, jemanden zu finden, der Nepali (erste Landessprache) kann. Wir hatten einen guten Anteil von Leuten von vor Ort auf der Veranstaltung, was ich für sehr sinnvoll halte. Die Lösung war, die Veranstaltung teilweise in zwei Sprachgruppen aufzuteilen. Das hat sehr gut funktioniert.

So war unser Meeting eine erstaunlich lebhafte und fruchtbare Angelegenheit, bei der drei Stunden lang hart und konzentriert gearbeitet wurde, bevor alle zum gemeinsamen wohlverdienten Lunch übergehen konnten. Ihr merkt also, wir sind sehr zufrieden mit Verlauf und Ergebnis und hoffen nun, dass auch Gold Standard diese Einschätzung teilen wird. Vorher steht aber noch ein Stück Arbeit an: Es muss noch ein ausführlicher und infolgedessen sehr umfangreicher Report erstellt werden. Zuhause hätte ich gesagt: Eine typische Aufgabe für ein paar verregnete Tage. Leider ist hier in den nächsten Tagen nicht mit schlechtem Wetter zu rechnen…

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