Lehmblock

Ich soll wieder was für den Lehm-Blog (Lehmblock?) schreiben, hieß es. Schön, meine vorübergehende Schreibfäule (-faulheit) zum Thema Lehm wird also bemerkt, ein in Kosequenz nicht geliefertes Resultat offensichtlich vermisst. Bevor also Lehmfäule um sich greift, hier etwas Blogschreibe:

Wir waren nach unserem Besuch in Sarasyunkharka zunächst sehr unsicher, was denn nun wirklich dort Sache ist. Die Aussagen der zuständigen Organisation REMREC, die von Dhruba, Kedars Schwager, und unsere eigenen Erfahrungen wollten nicht so recht zusammen passen. Wieviele Öfen sind nun wirklich dort schon gebaut worden? Wie hoch ist der Bedarf? Nur dass eine uns bis dahin unbekannte Organisation namens Sathsathai dort tätig war und ist, schien gesichert.

Zum Glück bekamen wir kurzfristig einen Termin, gleich mit den Gründern von Sathsathai, einem niederländischen Ehepaar. Die Stiftung (www.sathsathai.com) ist seit 8 Jahren in diesem Gebiet tätig und macht Dorfentwicklung: Elektrizität, Toiletten und Öfen. Ihr Projekt, das regional genau definiert ist, wird noch in diesem Jahr beendet. Dann haben alle Dörfer fertig. Eine regionale Erweiterung ist nicht geplant. Genaueres kann man auf den Seiten der Organisation nachlesen, wenn man sich auf Niederländisch einlassen will, was meiner Meinung nach nicht so schwierig aber recht erheiternd ist.

Unsere Vereinbarung mit Sathsathai (Nepali, heißt „miteinander“) sieht vor, dass wir sie ihrer Zielregion ungestört fertig arbeiten lassen. Es würde für uns ohnehin keinen Sinn machen, uns dort noch einzumischen. Damit sind für uns die VDCs Sarasyunkharka und Saramthali abgehakt. Birtadeurali liegt auf der anderen Seite des Sun Kosi, also verkehrstechnisch in einer anderen Welt, und gehörte niemals zum „Sathsathai-Gebiet“. Es ist derzeit noch unklar, was damit wird.

Andererseits haben uns die Holländer verraten, dass es in den angrenzenden VDCs Methinkot, Kanpur und Katunjebesi noch keine Öfen gibt. Methinkot ist die Heimat von Kedar, Anitas Mann. Da liegt es auf der Hand, dort mal vorbei zu schauen. Diese Orte sind auch relativ leicht erreichbar, da sie entlang der großen Straße nach Bhimeshwor liegen. Unser Field Visit nächste Woche wird uns also zunächst mal dorthin führen.

Anita fragte mich nach dem Treffen befremdet, ob mir aufgefallen sei, dass wir keinen Tee, Kaffee oder wenigsten Wasser angeboten bekommen hätten. Für kurze europäische Arbeitsmeetings ist das durchaus akzeptabel, für Nepali unvorstellbar. So unterscheiden sich eben die Kulturen.

Zusammenfassung: Wenn es das große Informationschaos in diesem Lande nicht gäbe, wäre vieles viel einfacher. Man sollte sich auf keine Aussage, wie zuverlässig die Quelle auch scheint, verlassen. Besser kuckst du selber!

Gestern nachmittag ist auch Christa hier eingetroffen. Sie wird uns auf unserem nächsten Ausflug begleiten, will aber zunächst einmal in ihrem Häuschen nach dem Rechten sehen.

Mit der Nachfrage im Verein, welche Merchandising Artikel – Hemden, Base Caps, Taschen – aus Nepal am meisten gewünscht würden, habe ich eine unerwartet breite Reaktion ausgelöst. Vielen Dank auch an dieser Stelle für alle Beiträge. Derzeit liegen die Hemden mit großer Mehrheit vorne.

Dieser Beitrag wurde unter Nepalreise Herbst 2011 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.