Projektarbeit in Ol Pejeta

Seit knapp einer Woche sind wir wieder in Ol Pejeta und knien uns in die Arbeit fürs Projekt. Zusammen mit Bernard, unserem Koordinator, gehen wir die Abläufe durch, üben Eingaben in die Datenbank, die Verwaltung der Lagerhaltung und besprechen die vielen Kleinigkeiten, die ein Projekt ausmachen.

Während unserer Anwesenheit wollen wir aber auch die Weichen für die Zukunft stellen. Technisch sind jetzt alle Probleme beseitigt. Die Nachfrage bei den Haushalten ist groß. Die Frage ist nun, ob wir weiter machen wie bisher und mit ein paar hundert Öfen im Jahr zufrieden sind oder ob wir den Sprung machen auf ein paar Tausend jährlich und damit das eigentliche Ziel der Versorgung der ca. 15.000 Haushalte im Umkreis der Conservancy ins Auge fassen.

Der Sprung passiert aber nicht von alleine. Dazu sind einige besondere Maßnahmen nötig. Diese planen wir gerade aus und wollen sie demnächst beim Management von Ol Pejeta zur Diskussion stellen. Bei Gelegenheit werdet ihr mehr erfahren.

Natürlich sind auch Besuche auf den Dörfern angesagt. Immer wieder treffen wir auf Haushalte, die sich Gedanken um die Verbesserung des Ofens machen und Arbeit und Geld investieren. Besser kann man die Wertschätzung nicht ausdrücken. Heute habe ich mal 2 Beispiele für Kreativität am Outlet angehängt.

Ein wenig Vergnügen darf auch sein. Daher haben wir am Wochenende einen Besuch bei Ringo gemacht. Vor gut vier Monaten hat eine Nashornmutter ihr neugeborenes Kalb nicht angenommen. Es wird nun von den Rangern aufgezogen und ist der Star der Nashorngemeinde in Ol Pejeta.

Die anderen besonderen Gäste sind die letzten noch lebenden Exemplare der northern white Rhinos, 2 weibliche und ein männliches, die in einem abgetrennten Areal unter besonderem Schutz leben. Leider ist Sudan, der Bulle, schon in sehr fortgeschrittenem Alter und zeigt kein ausreichendes Interesse mehr, sich für die Erhaltung der Art einzusetzen. Die letzte Hoffnung ist nun die künstliche Besamung, teuer und mit offenem Ausgang. Sieht schlecht aus für die Art.

Wir hatten das Vergnügen, Ringo füttern zu dürfen. Wer kann schon von sich behaupten, einem Nashornbaby die Flasche gegeben zu haben?

Die northern white Rhinos sind an Menschen gewöhnt, deshalb kann man sie in ihrem Revier besuchen und mit ihnen auf Tuchfühlung gehen. Bei den anderen Nashörnern in der Conservancy wird das nicht empfohlen, die haben dafür kein Verständnis. In nächster Nähe mit dem tonnenschweren Sudan wird dann auch sehr deutlich, dass die Kräfteverhältnisse klar gegen den Menschen sprechen. Außerdem können Nashörner unglaublich schnell sein. Ich habe mal einen rennen sehen und konnte nicht glauben, welches Tempo er mit den kurzen Beinchen entwickeln kann.

Zur Zeit haben wir ein Auto, das wir von Sari, einer Bekannten aus früheren Zeiten in Ol Pejeta geliehen haben. Das gibt uns Gelegenheit, gelegentlich abends zum „Sundowner“ in die Conservancy zu fahren. Leider war es schon zu dunkel um ein vernünftiges Foto von dem prächtigen Löwen zu machen, der uns heute über den Weg gelaufen ist, aber ein Elefant im Abendlicht ist auch nicht schlecht, oder?

NB: Ganz hinten hängt noch ein Video von Füttern. Sieht bei mir manchmal etwas seltsam aus. Falls es bei euch auch so ist: stört Euch nicht dran.

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Outlet Variante 1

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Outlet Variante 2

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Kathi und Ringo

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Frank und Sudan

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Abendstimmung

 

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