Seit 2 Wochen sind Katharina und ich jetzt in den Simien Mountains unterwegs. Unser Stützpunkt ist Debark, die Provinzhauptstadt am Rande des Parks. Die ersten Gemeinden entlang der Parkgrenze konnten wir noch mit dem Auto als Tagestour von Debark aus erreichen. Um in die weiter östlich gelegenen Dörfer zu gelangen, haben wir für ein paar Tage unsere Basis ins Chennek Camp verlegt und sind von dort aus zu Fuß losgelaufen. Das Camp liegt auf 3650m Höhe, kräftiges Durchpusten ist also garantiert.
Was wir in den Dörfern erfahren haben, werden wir wie geplant in unserem Bericht zusammenfassen. So viel im Voraus: Die Lebensbedingungen in den Hochlandgemeinden als hart zu bezeichnen, ist Schönfärberei. Im Augenblick ist die wärmste Jahreszeit, trotzdem sinken die Temperaturen nachts bis an den Gefrierpunkt. Zum Glück hilft die tropische Sonne morgens sehr schnell. Was aber, wenn sie sich in der Regenzeit nicht blicken lässt? Feuchte Kälte tags und nachts in Hütten, durch die der Wind pfeift, löchrige dünne Kleidung und ein dürftiges Lagerfeuer im Inneren. Das halten nur die härtesten durch.
Das Thema Öfen ist den Menschen hier nicht unbekannt. Es gab schon Projekte, deren Erfolg aber begrenzt ist. Daraus müssen wir lernen. Andererseits kennen alle von den vergangenen Initiativen her bereits die Probleme des offenen Feuers und wollen unbedingt etwas um das knappe Holz zu sparen und den Rauch los zu werden. Am Willen fehlt es also nicht, am Geld aber ganz massiv.
Was an klimatischer Wärme fehlt, wird durch die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Bewohner wettgemacht. Selten haben wir uns auf unseren Field Visits so willkommen und umsorgt gefühlt wie hier. Das motiviert uns zusätzlich, für die Menschen eine Lösung zu finden.