Unsere erste Arbeitswoche in Ol Pejeta ist zu Ende. Wir haben weitere Haushalte besucht, Öfen inspiziert und Besitzerinnen befragt. Das Bild der ersten Tage hat sich bestätigt und gefestigt. Deshalb will ich Euch diesmal nicht mit weiteren Ofenphotos belästigen sondern lieber einen Eindruck vom Ablauf und der Umgebung vermitteln.
Gerade in den letzen beiden Tagen waren wir vorwiegend zu Fuß unterwegs, teilweise auch etwas weitere Strecken, was unserem Bedürfnis nach Bewegung sehr entgegen kommt. In einigen Gegenden liegen die einzelnen Häuser weit auseinander. Wir überlegen deshalb, ob wir den betroffenen Ofenbauern Fahrräder spendieren sollen. Nächste Woche werden wir uns in Nanyuki mal umsehen.
Wenn wir so von Haus zu Haus wandern, sammeln wir nach und nach die Bewohnerinnen ein, die uns den Rest des Tages begleiten. Alle sind für etwas Abwechslung dankbar. Die Gruppe, die mit uns durch die Gegend streift, wird immer größer. Eine Ansammlung von Kikuyu-Frauen ist keine Trauerprozession, fröhlich lachend und plappernd bewegen wir uns durch den Busch. So viel gute Laune ist ansteckend.
Wir haben festgestellt, dass die Leute ihre neuen Öfen schätzen und sie meistens mit Hingabe pflegen, auch wenn das oft nicht leicht ist. Am konsequentesten ist eine Nachbarin unserer Ofenbauerin Josephine. Sie ist so besorgt um ihren Ofen, dass nur sie alleine darauf kocht. Kein anderer, insbesondere nicht ihre Kinder, darf dem Jiko zu nahe kommen. Sie ist oft längere Zeit nicht zu Hause. Dann müssen die Kinder auf der alten offenen Feuerstelle kochen während der wertvolle neuen Ofen gut gepflegt und unbenutzt in der Ecke glänzt. So hatten wir uns das eigentlich nicht vorgestellt, aber wie sollen wir das der guten Frau nahe bringen?
Der Heimweg führt uns dann bei einbrechender Dämmerung durch die Conservancy zum Research Center. Es ist die Zeit, zu der die Raubtiere ihre Tätigkeit aufnehmen und gelegentlich kreuzen sich unsere Wege von und zur Arbeit. Aufregender Abschluss eines ereignisreichen Tages.
Sehr schöne Berichte Frank und Kathy, da wird man ja richtig neidisch.