Vor ein paar Tagen ist auch Rita zu uns gestoßen. Sie will dazu helfen, dass sich die frisch ausgebildeten Ofenbauern zu Unternehmern weiterentwickeln. Hier ist ein erster Bericht von ihr:
Ich bin nun also auch in Alem Katema angekommen, froh Addis Abebebas Smog hinter mir gelassen zu haben. Die Idee ist, dass ich ein kleines Training durchführe, damit die OfenmacherInnen ein Basiswissen zum Aufbauen ihrer Selbstständigkeit bekommen. Als ich sie bitte aus ihren selbst gemachten Ziegeln einen kleinen Turm zu bauen, bei dem jeder Ziegel eine Ihrer bereits erworbenen Fähigkeiten und Ressourcen darstellt, bauen Sie bemerkenswert hohe Türme. (unter Franks besorgten Blicken, weil die Ziegel nicht kaputt gehen sollen). Ich bin echt beindruckt, was sie alles beschreiben. Als sie sich dann aufteilen sollen, wer auf jeden Fall ProfiofenmacherIn werden will, wer vielleicht und wer eher nicht, stehen alle Frauen auf der Position“ auf jeden Fall während 80% der Männer auf „vielleicht“. Die Männer sind eher unsicher, ob sich ein Markt findet, die Frauen sagen, dass das zu schaffen ist. “Erst einmal baue ich mir einen Ofen und dann lade ich alle Nachbarinnen, Freundinnen und Verwandte ein, damit sie ihn sehen und dann wollen sie auch so einen…..“ Super Marketing Idee.
Am Samstag dann sind alle schon früh aufgestanden um auf dem Markt einen Demoofen zu bauen, haben Vorträge parallel zum Aufbau gehalten und ein Super Straßentheater gemacht. Selbst entwickelt und eingeprobt. Der Erfolg: 9 eingeschriebene Kunden. Danach gab es eine Zeremonie zur Übergabe der Zertifikate, denn das offizielle Training war abgeschlossen. Der Bürgermeister mit Team und VertreterInnen des Vaterstettenkommitees waren dazu eingeladen und gekommen. Der Bürgermeister findet das Projekt sehr wichtig und……. Mal schaun, wie sein Unterstützungsangebot sich im konkreten Tun zeigt. Nachdem es Buna (Kaffeezeremonie), Softgetränke, köstliches Brot, eine Art Schmalzgebäck und Popcorn gab wurden die Urkunden überreicht und als alle offiziellen Personen weg waren tanzten und sangen die Trainees. U.a. einen sehr kraftvollen Männertanz.
Ab jetzt also werden Öfen in den Privathäusern gebaut und mein Angebot noch 4 Tage lang 2 Stunden „business training „zu machen wurde gerne angenommen. Einziger Haken: Sie wollen es morgens um 6.30 Uhr machen, um am Tag Ziegel herzustellen und Öfen zu bauen. So viel Einsatz ihrerseits, da konnte ich nicht kneifen. Also morgen 6.30 Uhr……echt nicht meine Zeit!