Wie ihr seht, sehr ihr was. Es ist uns tatsächlich gelungen, das mobile WiFi hier in Betrieb zu nehmen. Für die Technik-Interessierten und alle, die in nächster Zeit nach Äthiopien reisen: Die Internet-Geräte, die man bei uns im Laden kaufen kann und die nicht „gebrandet“ sind, funktionieren hier mit einer gewöhnlichen Telefonkarte der Telefongesellschaft Ethiotel, die das Monopol hat. Nachteil: es ist relativ langsam (in der Realität ein paar kBit/s) und teuer (0,46 Birr/MB d.h. ca. 2 Eurocent/MB). Seit kurzem gibt es auch spezielle Karten für den Internet-Zugang, mit denen man wesentlich schneller und billiger surft. Die funktionieren aber nur in den Geräten von Ethiotel und die gibt es nur in Addis Ababa. Trotz dieser Einschränkung ist es uns möglich, wenigstens eine dünne Verbindung zu Außenwelt aufrecht zu erhalten und so lassen wir ab und zu ein paar Bit zu euch rübertröpfeln. Wir freuen uns auch über Nachrichten von euch, vor allem wenn sie klein sind.
Girma wäre nicht Girma, wenn er uns nicht schon während der Anreise nach Alem Katema ein Mittagessen mit dem neuen Bürgermeister, seinem Manager und seinem Berater arrangiert hätte. Philemon, Dessalegn und Abebaw vervollständigten das Begrüßungskommittee.
Das Essen fand im Restaurant statt, in dem Christoph im Oktober einen Ofen gebaut hat. Der wird seither täglich fast rund um die Uhr benutzt und sieht immer noch hervorragend aus. Die Besitzer sind total glücklich damit und betonen, dass sie schon viel Geld mit dem Ofen gespart haben. Er verbraucht deutlich weniger Holz als die alte offene Feuerstelle. Die Wand hinter dem Ofen haben sie frisch gestrichen und freuen sich nun, dass sie nicht wieder schwarz wird vom Ruß.
Das Gebäude der alten Bibliothek direkt neben der neuen soll als Heimatmuseum genutzt werden. Wir begleiteten Girma bei der Inspektion der Fortschritte. Der Umbau ist in vollem Gange, einige Ausstellungsstücke sind schon da.
Die Hauptstraße von Alem Katema ähnelt derzeit einer Großbaustelle. Häuser werden abgerissen, Gräben ausgehoben, Erde bewegt. Demnächst – wann auch immer das sein wird – soll eine vierspurige geteerte Straße durch den Ort führen. Der Fortschritt ist auch hier nicht aufzuhalten. Wozu auch, sagen die Einwohner.
In der Werkhalle im Energy Office sind vier Arbeiter beschäftigt, Lehmziegel für das Training zu produzieren. Heute Abend werden sie bei 1000 Stück angekommen sein. Auch alle anderen Vorbereitungen machen Fortschritte. Abebaw hat gute Arbeit geleistet. Es besteht kein Zweifel, dass zum Start am Montag alles perfekt sein wird.