Die Arbeit auf den Dörfern ist nicht einfach. Wir lernen, dass alleine die Tatsache, dass ein paar Mzungos (Weiße) auftauchen und etwas erzählen wollen, noch lange nicht volle Versammlungen garantiert. Seit Tagen tingeln wir über die Dörfer wie die Scherenschleifer und machen unsere Show. Manchmal haben wir eine Wiese voll Leute, manchmal auch nur eine Hand voll.
Aber egal: Wenn es erst mal los geht, sind alle aufmerksam dabei. Es wird gefragt, diskutiert und gelacht. Jede Versammlung für sich ist lebhaft und unterhaltsam. Unsere Choreographie funktioniert wie geschmiert. Moses, der als Übersetzer fungiert, kann seinen Part auch schon fast auswendig. Hier draußen spricht nur noch die Hälfte der Leute Englisch. Trotzdem verstehen alle, was wir ihnen vermitteln wollen und am Ende der Veranstaltung bekommt der jeweils anwesende Ofenbauer von ringsum Aufträge.
Eine Pause zwischen den Fahrten Pause gibt Gelegenheit, die Natur vor unserer Nase zu beobachten. Vor dem Research Center steht eine Akazie, die von Webervögeln (Link auf Video!) besiedelt ist. Sie leben in großen Gruppen zusammen und bauen ihre Nester, die den Eingang von unten haben, dicht nebeneinender. Wie in allen größeren Gesellschaften gibt es immer was zu zwitschern, jeder versucht den anderen zu übertönen und am Ende ist der Lärmpegel am oberen Anschlag. Wie auf Kommando fliegt zwischendurch die ganze Gesellschaft zum Halme holen. Bei uns unter dem Baum kehrt Ruhe ein. Dann kommen alle zurück, bauen weiter am Nest und nehmen die Unterhaltung wieder auf. Wenn die Halme sitzen und alles ausdiskutiert ist, wird zusammen die nächste Ladung geholt. Man könnte stundenlang zuschauen.