In diesen Tagen reisen wir von Dorf zu Dorf und treffen dort unsere Ofenbauer. Gemeinsam klappern wir Orte ab, an denen lehmhaltiger und gut zu verarbeitender Boden zu finden ist. Das ist hier nicht selbstverständlich. Fast überall trifft man auf Black Cotton Soil, der zum Anbau von Baumwolle gut geeignet sein soll, aber offensichtlich nicht für Ofenmacher gedacht ist. Beim Trocknen schrumpft er stark. Also bilden sich am Ofen große Risse. Außerdem ist der Lehmgehalt zu gering, so dass die Festigkeit des Ofens zu wünschen lässt. Mit anderen Worten: Den besten Boden und die optimale Mischung mit Kuhdung, Heu und Sand zu finden, ist unsere größte Herausforderung.
So machen wir uns also morgens, versehen mit Lunchpaketen und einem Allrad-Fahrzeug auf den Weg. Zur Zeit geht ohne 4WD gar nichts mehr. In den letzen Tagen ist es sehr regnerisch. Gestern hat ein anschwellender Bach Teile eines benachbarten Camps weggespült. Auf dem Weg durch die Conservancy sind wir heute zweimal so tief im Schlamm versackt, dass ich daran dachte, einen Elefanten zu engagieren, der uns wieder rausschiebt. Alle versichern uns, dass die Regenzeit „eigentlich“ vorbei sei.
An jedem Ort müssen wir zusammen mit unseren Schülern je nach den Gegebenheiten individuelle Lösungen finden. In unserer Truppe wird mit der Zeit spezielles Know How entstehen, das bisher hier noch nicht vorhanden ist. Pionier zu sein ist manchmal eben auch etwas anstrengender.
In Nanyuki gibt es tatsächlich einen Töpfer, ein Tipp von Sarah. Eigentlich nicht zu erwarten, weil es weit und breit keinen tonhaltigen Boden gibt. Joseph beschafft sich den Ton aus dem etwa 100 km entfernten Nyeri. Er verwendet auch einiges Material aus der Umgebung und ist sehr erfahren in Bezug auf die Eigenschaften der lokalen Böden. Er will uns mit seinem Wissen helfen und wir werden prüfen, ob wir mit von ihm hergestellten getöpferten Outlets arbeiten können.