In Tamgast treffen wir Gyan Bahadur Maharato, den Ansprechpartner von REDA ( Renewable Energie Destribution Assoziation). Das ist ein Zusammenschluss aller Organisationen, die mit und für erneuerbare Energien arbeiten und als Assoziation den Regierungsbehörden als Ansprech- und Verhandlungspartner für diese Gebiete dienen. REDA arbeitet in 9 Bezirken, einschließlich Gulmi.
Gyan Bd hat sehr viele Erfahrungen mit ICS (Improved cook stove) und ist selbst Trainer für Ofenbauer. Er stellt seine Organisation vor und berichtet auch über örtliche Schwierigkeiten, so hat AEPC sein Büro in einen anderen Bezirk verlegt und REDA musste deshalb die Verträge mit seinen Angestellten zeitlich begrenzen. Gyan ist also gerade „arbeitslos“ – vielleicht eine Change für uns?
Jeeran jibi der Umwelt Ingenieur von der Regierung ist gerade unterwegs und kommt erst am späten Nachmittag zurück, so wird das Meeting im Büro des LDO (local development officer) erst für 13 Uhr angesetzt. Alle sind pünktlich und es entwickelt sich sofort ein lebhaftes Gespräch.
Gulmi hat als Bezirk in seinen Zielen festgelegt, bis 2016 alle VDCs (Ortschaften) als „smoke free“ zu erklären. Sie wollen damit dem nationalen Ziel ein Jahr vorauseilen erklärt der LDO, Mr Gyawali. Es wurden bisher 25 000 Lehmöfen gebaut und bereits 4 VDCs rauchfrei erklärt. Als NGO Swasta Chulo und Ofenmacher e. V. wollen wir bei behilflich sein, diese hochgesteckten Ziele zu erreichen und mehr als 280 000 Menschen zu besseren Lebensbedingungen zu verhelfen. Das scheint so weit akzeptiert zu sein, allerdings spürt man eine angespannte Stimmung im Gespräch.
Die Unterlagen, die wir im Oktober eingereicht hatten und die im LDO ordentlich registriert wurden, sind verschwunden. Man behauptet einfach das sei nur ein Antrag für ein Training gewesen, man brauch aber einen Antrag auf Arbeitsgenehmigung für den Bezirk Gulmi. „Bitte scheiben sie einen neuen Antrag“, der soll aber natürlich auf dem offiziellen Briefpapier der NGO sein, haben wir aber nicht dabei, telefonieren zu Anita in Kathmandu, sie sendet den Brief per E- Mail, Internet Verbindung geht gerade nicht, dann eben per Fax, Faxnummer ist defekt und nimmt den Brief nicht an, Warten auf Morgen!
Das MOU zwischen AEPC und SCN ist das nächste Gesprächsthema: Weder hat AEPC, wie vereinbart, den Entwurf hier her übermittelt, noch hat irgendjemand das MOU gelesen, behaupten die beiden Regierungsbeamte. Aber das macht Nichts, denn wir müssen sowieso ein neues MOU schreiben für die Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk Gulmi und Swasta Chulo Nepal. Das ist eine kleine Sache, meint der LDO und macht dazu eine typische Handbewegung (wie wegwerfen) Mr. Ingenieur erhält den Auftrag noch heute einen Entwurf zu schreiben, der morgen gleich unterzeichnet werden kann. Warten wir es ab.
Der anschließende Rundgang durch die Stadt mit ihren freundlichen Menschen, den fröhlichen Schulkindern und den sauberen Straßen entschädigt für das unerfreuliche Gespräch im Regierungsbüro. Tamgas liegt in einem fast runden Tal und wächst die Hänge hinauf. Der „Hügel“ Resunga (2400 Mtr) überschattet alles und ist Namensgeber für vieles, wie Hospital, Schule und Bank. An der Ausfahrtstraße werden die Jeeps beladen, die in die entlegeneren Dörfer fahren. 15 und mehr Leute passen in einen Jeep und entsprechend viel Gepäck wird auf dem Dach festgeschnallt. Traktoren prägen auch das Bild, denn sie sind die Transportmittel für alle größeren Lieferungen, wie Baumaterial usw. Lastwagen sind nicht geeignet für die schmalen Erdstraßen.
Nächster Morgen:
Ab 8 Uhr arbeitet der Ingenieur schon in seinem Büro, (normale Bürozeit beginnt ab 10 Uhr.) und hat tatsächlich Anitas Brief empfangen und ausgedruckt. Der Entwurf ist angefertigt und wird von allen Seiten durchgelesen, besprochen und dann weitergegeben an den LDO, der wiederum von dem Recht Gebrauch mach noch „kleine“ Änderungen beizusteuern. Nach etwa einer Stunde können wir das MOU, was eigentlich eine Arbeitsgenehmigung ist (und schon im Oktober beantragt war) unterschreiben. Die Stimmung ist heute wesentlich freundlicher und man redet noch dies und das , trinkt Tee und verabschiedet sich …Auf eine gute Zusammenarbeit !
Die Rückfahrt treten wir dann so gegen Mittag an und wissen dass wir nicht bis Kathmandu kommen, wenn wir nicht in der Nacht fahren wollen. So übernachten wir in Butwal und erreichen am Mittwoch am frühen Nachmittag Kathmandu.