Jetzt geht es endlich los. In wenigen Tagen startet das erste Training für Lehmofenbauer in Kenia.
Katharina und ich sind gestern abend angekommen. Eigentlich wollte Zack uns am Flughafen in Nairobi abholen. Bei der Anfahrt hatte er aber einen kleinen Unfall und musste das erst mal regeln. Während er bei der Polizei war, rief er einen Freund an, der für ihn eingesprang. Der musste aber erst nach Nairobi fahren. Kurz und gut: Statt wie geplant gemütlich am Nachmittag in Ol Pejeta anzukommen, wurden wir Teilnehmer eines wilden Ritts über die nächtlichen Landstraßen Kenias (die Beleuchtung von Fahrzeugen wird hier sehr individuell gehandhabt) und trafen erst um 22 Uhr ein. Rebecca und Myriam retteten den Tag mit dem Abendessen, das sie extra für uns spät in der Nacht zubereiteten.
Heute morgen Bestandsaufnahme und Status:
Nancy und Moses vom Community Office hatten sich schon über die Ausstattungsliste für das Training hergemacht. Ein paar Fragen klären wir heute, nun kann alles besorgt werden.
Der Konferenzraum des Community Office wird als Schulungsraum bestimmt. Die Freifläche für die praktischen Teile des Trainings ist noch nicht festgelegt. Da muss man zuvor bei Richard, dem Boss von Ol Pejeta, nachfragen. Bis morgen wird das aber auch klar sein.
Brian ist der Chef der Ol Pejeta Werkstätten in Kamok. Er kommt extra vorbei, um sich mit uns abzusprechen. Kamok liegt am Rand der Conservancy, etwa 20 holprige 4Wheel-Drive-Minuten vom Zentrum entfernt, wo das Research Center beheimatet ist und das Training stattfinden soll. In Kamok werden die Ziegelformen für die Teilnehmer und die Eisenteile (Stangen und Tore) hergestellt. Brian wird uns auch mit Sand, Kuhdung und Stroh versorgen.
Die Teilnehmer wurden aus den Communities rund um Ol Pejeta rekrutiert: Sechs Frauen und vier Männer. Die aus den entfernteren Gemeinden werden am Montag etwas mehr Zeit brauchen um das Research Center zu erreichen. Deshalb verlegen wir den Beginn auf 11 Uhr.
Morgen wollen wir uns auf die Suche nach geeignetem Lehmboden machen. Geeigneten Lehm zu finden ist hier bei weitem nicht so einfach wie in Äthiopien. Vor und während des Trainings werden wir uns noch viele Gedanken über die Quellen und die optimalen Mischungsverhältnisse machen. Auf dem Weg von Nairobi haben wir gestern noch im Dunkeln in der Nähe von Karatina, etwa 50km von hier, einen Eimer voll roter Erde eingesammelt. Die ist uns schon beim letzten Mal positiv aufgefallen. Sie könnte die gewünschten Eigenschaften haben.