Dogs first

Seit Weihnachten treten wie geplant die Öfen einen Schritt nach hinten in der Prioritätenliste. Dafür rückt die Arbeit für Street Dog Care an die erste Position. Das Gelände, auf dem das Hundezentrum steht, steht ab 2017 nicht mehr zur Verfügung, also muss das Dog Center aufgelöst und der Platz geräumt werden. Andrea wurde für den Übergang, d.h. für die nächsten Monate, ein Haus gestellt, in dem die Hunde untergebracht werden, die wegen ihrer Behinderungen auf der Straße nicht überleben können. Für die medizinische Versorgung der auf der Straße lebenden Hunde wurde ein Garagenladen angemietet. Dort können Straßenhunde ambulant versorgt und gegebenenfalls zum Tierarzt gebracht werden. Parallel dazu wird die Suche nach einem neuen Gelände in Boudha oder Umgebug fortgesetzt.

Dies alles bedeutet eine Menge Orgenisation und Arbeit und wir versuchen, Andrea und ihr Team vor Ort dabei zu unterstützen.

Dazwischen bleiben auch ab und zu Freiräume. Einen davon haben wir geutzt um uns nach Alternativen für eine Unterkunft umzusehen. Der Grund dafür ist nicht, dass wir mit dem Hotel Norbu Sangpo nicht zufrieden wären. Es geht darum, eine Möglichkeit zu finden, dem Smog der Stadt zu entfliehen, der allen, die hier leben müssen, schwer zu schaffen macht.

Am Rande des Tals, ein Stück den Hang hinauf, etwa 30 Minuten von der Stupa entfernt, sind wir fündig geworden: Das Guesthouse Mandala liegt direkt unter dem Kloster von Kopan und man blickt von dort auf die Stadt und ihre Dunstglocke herab. Eine Probenacht, die wir dort verbracht haben, hat uns bestätigt, dass wir mit dieser Alternative in Zukunft planen können.

Sylvester haben wir nach dem Motto „Butterlampen statt Böller“ verbracht. Rund um die Stupa brannten an diesem Abend tausende von Butterlampen. Nicht nur wegen Neujahr – das gibt es hier mehrmals im Jahr weil die unterschiedlichen Volksgruppen im Tal zu unterschiedlichen Terminen Neujahr feiern – sondern weil eine buddhistische Gebetswoche an der Stupa zu Ende gegangen ist. Trotzdem fanden wir, dass die Beleuchtung einen sehr feierlichen und besinnlichen Rahmen für den Jahreswechsel bietet. Die Knallerei haben wir nicht vermisst.

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Kopan Monastery …

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… und darunter das Mandala Guesthouse

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Straßenhunde sind zahlreich in Boudha

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Sylvesterabend an der Stupa

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Smoke on the Island

Ich habe Euch versprochen, Meldung zu machen, wenn wir auf den Andamanen auf offenes Feuer treffen. Wir hätten mit verbundenen Augen herumlaufen müssen, um es zu übersehen, und selbst dann hätten wir es riechen müssen. Nachdem also nun geklärt ist, dass das weltweit verbreitete Übel auch auf diesen indischen Inseln anzutreffen ist, kann ich zunächst ein wenig von unserer Reise berichten und später zu den Einzelheiten kommen.

Wie immer nach Ankunft in einem Land, war eine der ersten Unternehmungen die Beschaffung einer SIM-Karte. Dazu besuchten wir schon in der Hauptstadt Port Blair die Zentrale der Telefongesellschaft BSNL. Die Idee war, über ein Internet-Bundle im Telefonnetz zuverlässig Zugang ins www zu erhalten, da WiFis auf den Inseln eine selten anzutreffende unzuverlässige Spezies sind. Für indische Verhältnisse verlief die Abwicklung schnell und unkompliziert. Schon nach einer Stunde erhielten wir die neue Karte und das Versprechen, sie werde am Abend freigeschaltet. Das war am Freitag. Am Samstag war die Karte – welche Überraschung – noch nicht aktiv. Natürlich ist die Zentrale am Wochenende zu, so dass wir uns in Geduld fassen mussten. Am Montag würde sie sicher gehen.

Montag morgen um 7 Uhr verließ unser Bus in den Norden die Hauptstadt und spuckte uns am Nachmittag in Rangat, einem kleinen Ort in Middle Andaman, wieder aus. Die SIM-Karte war immer noch tot, hier eine Filiale der Telefongesellschaft zu erwarten, wäre jedoch vermessen gewesen. Tags darauf mit dem Frühbus (5:30) nach Diglipur im Norden. Dort gibt es ein Büro von BSNL, nur war heute Feiertag. Da wir nicht ständig hinter der v… Karte herrennen können und wollen, lassen wir den nächsten Tag in dieser Hinsicht ungenutzt und konzentrieren uns lieber auf den Besuch von Smith und Ross Island, die uns zum ersten Mal den Eindruck palmenbestandener Strände auf tropischen Inseln vermitteln.

Inzwischen ist es Donnerstag und wir sind immer noch von der Außenwelt abgeschnitten, ein Zustand, an den wir uns allmählich gewöhnen. Heute bringt uns der Frühbus ein Stück zurück nach Süden in das verschlafene Städtchen Mayabunder und hier erleben wir die geballte Hilfsbereitschaft des örtlichen BSNL-Personals. Ein Kundenbetreuer und zwei Techniker mühen sich zwei Stunden lang ab, unsere SIM-Karte zum Leben zu erwecken: Karte im Techniker-Handy: funktioniert. Karte vom Techniker in unserem Handy: funktioniert. Kurz: alle Kombinationen gehen, nur die neue Karte in unserem Handy nicht. Was sagt die Zentrale auf dem Festland? „There might be a problem with recent BSNL cards in Galaxy S3 smartphones, but only on Andaman Islands“. Gibt’s denn das? Genau das ist unsere Kombination! Auch der letzte Versuch, eine neue Karte, bringt keinen Erfolg. Wir bleiben, auch für den Rest unseres Aufenthalts, isoliert.

Nun ist aus dem Reisebericht erst einmal eine Erzählung über die Tücken indischer Kommunikationstechnik geworden. Das erklärt aber vielleicht, warum wir über zwei Wochen von der Bildfläche verschwunden waren. Andererseits sind wir aber auch zunächst von den Berichten über die schrecklichen Ereignisse in Deutschland verschont geblieben. Die Realität hat uns dann noch rechtzeitig zu Weihnachten eingeholt.

Nach Mayabunder und den ersten erfolgreichen Versuchen, tropische Traumstrände zu finden, haben wir dann einen Wechsel der Verkehrsmittel vorgenommen und uns hauptsächlich auf Fähren wieder Richtung Süden vorgearbeitet, was sich als die wesentlich bessere Wahl herausstellte: Besser Schaukeln als Schütteln. Bei unserer nächsten Station, Long Island, kamen wir konkret ins Gespräch zum Thema Öfen: Long Island hat ein paar hundert Einwohner und zwei Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen. Eine davon namens Blue Planet hat Hillary, eine Britin, im Stil eines Dschungelcamps mit Bambushütten aufgebaut. In der Küche findet man den inseltypischen Lehmofen, der mangels Kamin den Rauch ungehemmt in den Innenraum bläst, was dem Koch in der Vergangenheit auch schon einmal eine monatelange Zwangspause wegen chronischer Augenentzündungen bescherte. Diese Situation ist representativ für die meisten Haushalte auf der Insel. Aufgrund der Abgeschlossenheit wäre die Insel ein ideales Labor für ein Pilotprojekt. Hillary hat angeboten, Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Nun bräuchten wir nur noch einen reise- und unternehmungsfreudigen Ofenbauer …

Havelock Island ist das Gegenprogramm zum abgeschiedenen Long Island. Auf dieser Andamanen-Insel ist der Tourismus am weitesten entwickelt und man trifft auch wieder auf Reisende, die nicht aus Indien kommen. Viele Ressorts und Restaurants warten auf Besucher. Das hat seinen Grund, denn hier findet man traumhafte Strände in größerer Anzahl. Sie sind praktischerweise durchnummeriert. Wir wohnten an Beach Number 5 und genossen einen traumhaften Sonnenuntergang an Beach Number 7.

Zum Schuss sei noch angemerkt, dass das Bargeld-Problem, das die Regierung Modi mit der kurzfristig erklärten Ungüligkeit der 500- und 1000-Rupien-Noten geschaffen hat, auch uns einiges Kopfzerbrechen bereitet hat. Während unseres Aufenthalts konnte man nicht mehr als 2000 Rupien pro Tag und Karte aus dem Automaten ziehen – wenn er denn nicht leer war. Lange Schlangen vor den ATMs waren die Regel. Von dem von der Regierung großspurig erklärten bargeldlosen Zahlungsverkehr war nichts zu spüren. Selbst die staatlichen Hotels akzeptierten nur Banknoten. Wenn wir nicht dank unserer Freunde in Nepal einen Vorrat an indischen Rupien mit ins Land gebracht hätten, wären wir einige Male ziemlich auf dem Schlauch gestanden.

Viele Menschen auf den Andamanen sind nicht gut auf die Zentralregierung zu sprechen, nicht nur wegen der jüngsten Aktion. Die Inselgruppe hat keine lokale Autonomie sondern wird direkt aus Delhi verwaltet. Die Entfernung scheint die Wahrnehmung der örtlichen Besonderheiten und Probleme stark zu behindern. Die Unzufriedenheit ist überall spürbar.

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Cellular Jail – Sehenswürdigkeit aus der Kolonialzeit in Port Blair

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Staatliches Hotel in Diglipur – überall die gleiche Architektur

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Autofähre zwischen den Inseln

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Smith und Ross Island – durch eineSandbrücke verbunden

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Erste Andeutung von tropischem Strandleben am Karmatang Beach

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Blue Planet auf Long Island

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Küche des Blue Planet

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Morgens auf Long Island

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Fähre nach Havelock

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Auf der Suche nach dem Abendessen

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Beach No 5

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So haben wir uns das vorgestellt

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Morgens an beach no 5

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Beach No 7

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Sunset on beach no 7

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Andamanen und Nicobaren (8.12.16)

„Small island, internet slow and expensive“. Das war die Antwort, die ich vom Hotelmanager bekam, als ich ihn verwundert fragte, warum es hier auf der Insel kein free WiFi gebe wie sonst in jeder Bretterbude auf dem indischen Festland. Wenn also dieser Blogeintrag sein Ziel zeitgerecht erreicht, ist das besonders glücklichen Umständen zu verdanken. Ich werde in den nächsten Tagen daran arbeiten, kann aber für nichts garantieren.

Gestern noch im sonnigen Kathmandu, kalte Nächte, warme Tage, Mönche, Stupa. Heute tropische Insel, Wolken, Wärme, Wind, Regen, aufgewühltes Meer. Ja tatsächlich, das Paradies zeigt sich von seiner stürmischen Seite, aber dazu später mehr.

Was haben wir in der gut einen Woche Kathmandu nach der Rückkehr aus Pyuthan getan? Es gab vel Büroarbeit. Der Vertrag zum Monitoring ist jetzt nach mehreren Iterationen unter Dach und Fach, zumindest sah es eine Stunde vor unserer Abreise noch so aus. Tobi und ich werden unterschreiben, wenn wir wieder zurück sind. Tobi kann aber inzwischen schon mal das erste Quartal planen.

Zwischendurch rief mich Domi an: Die neue Version der Datenbank hat einen Fehler, der die Eingabe der Öfen verhindert. Das zwischen Deutschland und Nepal zu verhandeln, wäre ziemlich zeitaufwendig gewesen. So aber ist sie in einer Viertelstunde bei mir im Hotel und wir können das recht schnell regeln. Die Ursache ist übrigens die Unverträglichkeit von englischen und deutschen Datumsformaten, die eigentlich ein international agierendes Unternehmen wie Microsoft im Griff haben sollte. Oder gilt jetzt auch dort „America first“?

Wir haben vom Social Welfare Center (SWC) für das Projekt in Gulmi eine neue Prüferin bekommen. Sie kennt es bisher noch gar nicht und hegt offensichtlich eine Menge Misstrauen gegen das, was die Deutschen und die nepalesische Organisation hier treiben. In einer stundenlangen Sitzung in Anitas Büro ist es dann KP, Anita und mir gelungen, ihre Bedenken weitghend zu zerstreuen und eine noch schmale aber doch spürbare Vertrauensbasis zu schaffen. Vielen Dank auch an KP, den Vorsitzenden von Swastha Chulo Nepal, dass er sich fast einen ganzen Tag Zeit genommen hat und mit Engelsgeduld auf alle Fragen eingegangen ist. Ohne Prüfung und Genehmigung durch das SWC dürfen in Nepal kein Projekte durchgeführt werden.

Einen Tag vor unserer Abreise konnten wir einen Termin mit der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) vereinbaren. Die GIZ berät mit einem Programm von 4 Millionen Euro die nepalesische Regierung zur Energieeffizienz. Wir haben uns von Jens Deutsch, dem Programmleiter die vielfältigen Bereiche des Programms erklären lassen und sind auch auf Möglichkeiten zur Zusammenarbeit eingegangen. Diese liegen aus heutiger Sicht am ehesten im Bereich der technischen (Weiter-)Entwicklung von Öfen, insbesondere solche, die auch zum Heizen taugen. Hier werden wir in Kontakt bleiben. So ein einzelner Termin von 1,5 Stunden netto verschlingt übrigens locker einen halben Arbeitstag, weil für An- und Abreise im Katastrophenverkehr von Kathmandu mindesten je eine Stunde gerechnet werden muss.

Nun wie versprochen wieder zurück auf die Inselgruppe indischen Meer vor der Küste von Birma. Per Internet Flüge buchen, ein Hotel für die ersten Übernachtungen reservieren: Alles kein Problem. Mal in die Zeitung schauen, wie derzeit das Wetter dort ist: Vergessen. Ist doch schließlich ein friedliches Tropenparadies, oder? Eigentlich sollten wir es besser wissen. Im Flieger von Kalkutta nach Port Blair auf den Andamanen lese ich den Kolkata Statesman und erfahre, dass hier in den letzen Tagen ein heftiger Sturm mit Regen gewütet hat – man sagt auch Taifun dazu. Derzeit sitzen 600 bis 1400 (Meldungsunschärfe der verschiedenen Agenturen) bengalische Touristen auf Havelock, einer der Inseln fest, weil die Fähre nicht mehr fährt. Der Ministerpräsident von Westbengalen ist „concerned“. Die indische Marine hat zwei Schiffe zur Evakuierung der Touristen entsandt, die jedoch wegen des Seegangs die insel nicht anlaufen können.

Ich lege ebenfalls leicht concerned die Zeitung zur Seite und in diesem Moment beginnt der Flieger zu wackeln. Wir nähern uns den Andamanen. Im Landeanflug hat der Pilot meine ganze Hochachtung, wie souverän er die Maschine zwischen den Turbulenzen auf die Landebahn setzt.

So ist die Situation: Der Taifun ist eigentlich vorbei, das Lüftchen, das er zurück gelassen hat, ist aber immer noch recht heftig. Der Himmel ist dicht bewölkt, das Meer peitscht gegen die Uferbefestigungen und macht die Leute dahinter nass, etwa stündlich geht ein heftiger Tropenschauer runter, Palmen biegen sich im Wind. Bei 25 Grad ist es aber trotzdem ein angenhmes Klima mit eigenem Reiz. Auf Havelock und Neill Island sitzen Touristen fest, die nach Port Blair und nach hause wollen. In Port Blair sitzen Touristen, die nicht nach Havelock und Neill Island können. Wir sitzen hier auch. Alles etwas unübersichtlich.

Dies ist der Anfang unseres ersten „ofenfreien“ Urlaubs seit längerer Zeit. Es wird sich zeigen, wie lange es dauert, bis wir auch hier wieder auf das Thema gestoßen werden. Wenn die Andamanen rauchen, werdet Ihr es über diesen Kanal erfahren.

Ich werde ncht versuchen, über diese fragile Leitung ein Foto zu schicken. Vielleicht beim nächsten Mal.

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Landpartie – Teil2

Muss ich noch erwähnen, dass die Fahrt von Tamghas nach Pyuthan lang und holprig war? Unter dem Vorwand von Ofenbesichtigungen konnten wir aber mehrere Pausen einlegen und den durchgeschüttelen Knochen etwas Erholung gönnen. Wir trafen durchwegs auf zufriedene Hausfrauen und bekamen auch mal Wegzehrung, d.h. Suntala (Mandarinen), für die Weiterreise überreicht.

In Okharkot in Ostpyuthan fanden wir schöne und ordentliche gebaute Öfen vor, allerdings scheint Netra Mahatara einer der Ofenbauer mit der weitverbreiteten Outlet-Schwäche zu sein. An keinem der Häuser fanden wir eine vorschriftsmäßige Konstruktion. Teilweise hatten sich die Haushalte aus alten Dosen selbst einen Auslass gebastelt. Da sich jedoch keiner über nicht abziehenden Rauch beschwerte, ist das Problem zumindest in Okharkot nicht als dringend einzustufen und wird mit vom lokalen Supervisor Kiran Lama mit einem freundlichen Hinweis an Netra abgehandelt werden.

Am Nachmittag fanden wir noch Zeit für einen Termin mit dem Distriktschef – diesmal ein Mann – in Kalangha, dem Sitz der Verwaltung von Pyuthan. Unser Projekt läuft hier seit Beginn des Jahres und der Vorsteher versicherte uns seiner vollständigen Unterstützung. Auch hier kommen uns wohl wieder die Zielvorgaben der Zentralregierung an die Distrikte zum nationalen Programm CCS4all (Clean Cookstoves for all) zu Hilfe. Jeder, der zur Erreichung beitragen kann, ist willkommen.

Den krönenden Abschluss der Landpartie sollte am nächsten Tag der Besuch in einem Dorf sein, in dem Sita und Sushila gerade dabei waren, die Häuser mit Öfen zu versorgen. Die Vorhersage „eine Stunde mit dem Auto“ erfüllte sich. Aus der angekündigten Viertelstunde den Berg hinauf ins Dorf wurde jedoch mehr als eine ganze. Man hatte wohl befürchtet, dass die schlappen Europäer aufgeben würden, wenn sie erfahren, dass auf dem Weg zum Dorf 400 Höhemeter zu überwinden sind. Wenn das nicht typisch ist …

Die Ofenbauaktion und wohl auch unser Besuch hatten dazu geführt, dass sich das halbe Dorf an der Baustelle eingefunden hatte. Die andere Hälfte sind die Kinder, die waren alle in der Schule, in dem Ort, wo wir das Auto geparkt hatten. Was für ein Schulweg! Wir hatten nun ausführlich Gelegenheit, den Ofenbau und das Umfeld zu filmen und Interviews zu führen. Die Verarbeitung des Materials wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht ist ja auf den Andamanen unter Palmen am Strand Zeit dafür. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass wir natürlich auch hierhin von Anitas kleiner Tochter begleitet wurden? Was ihre Aufgabe bei dieser Unternehmung war, könnt ihr hier sehen.

Zum Abschluss des Tages wurden wir alle noch mit Malas (Blumenketten) behängt und traten nach ausgiebiger Gruppenfotosession den Heimweg an. Hier kamen uns dann die Schulkinder entgegen, die sicher später von ihren Eltern erfahren haben, welch aufregendes Ereignis mit den Weißnasen sie verpasst haben.

Für den Heimweg nach Kathmandu nahmen wir uns dann zwei Tage Zeit: Mit dem Auto nach Butwal im Terai und dann, wieder in besser erschlossenen Regionen, mit dem Tourist Bus, das ist eine Klasse besser als public bus, zurück nach Kathmandu. Anmerkung am Schluss: Die Fahrt von Butwal nach Kathmandu verlief angenehm und reibungslos. Um dann Kathmandu von West (Tankot) nach Ost (Boudha) zu durchqueren, brauchten wir 4 Stunden. Der Verkehr hier ist inzwischen schon jenseits des  Wahnsinns.

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Straßenbau in Gulmi

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Pause irgendwo zwischen Gulmi und Pyuthan

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Okharkot

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Aufstieg nach Jaspur

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Jaspur

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Nani und Muni (Ziege)

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Ofen fertig – Ofenbauer, Besitzer und Katharina glücklich

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Abschied von Jaspur

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Local transport in Butwal

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Landpartie – Teil 1

Als wir die Gelegenheit ergriffen, im Auto der Organisation Brepal nach Gulmi mitzufahren, konnten wir noch nicht wissen, was Ram, der Fahrer, vorhatte. Er und sein Landsmann, ein Techniker, der einige Arbeiten am Krankenhaus ausführen sollte, hatten sich in den Kopf gesetzt, innerhalb eines Tages Bajhketeri im Westen Gulmis zu erreichen. Lange Reise, kurzer Text: Um 5 Uhr sind wir in Kathmandu gestartet, um 22 Uhr am Ziel angekommen. Halt wurde nur gemacht, um die unaufschiebbaren Dinge zu erledigen und das Notwendigste an Nahrung aufzunehmen. Das als Strapaze zu bezeichnen ist Schönfärberei. Bewundernswert wie die dreijährige Akriti, Anitas Tochter, diesen Gewaltritt weggesteckt hat. Gelegentliches Gequengel, mehr nicht; totales Ausrasten wäre eigentlich nicht überraschend gewesen.

Der Eindruck vom Krankenhaus in Bajhketeri war überwältigend. Wir hatten einen erweiterten Health Post erwartet. Was Brepal auf die Beine gestellt hat, ist ein großzügig angelegtes Krankenhaus mit guter technischer Ausstattung. Es gibt sogar 3 Betten für stationäre Aufnahme. Auch der Gästetrakt ist für nepalesische Verhältnisse sehr komfortabel. Hut ab Brepal! Man hatte extra mit dem Abendessen auf uns gewartet, was für ein herzlicher Empfang.

Am nächsten Tag hatten wir vier uns so weit erholt, dass wir uns an die Inspektion der örtlichen Öfen machen konnten. Erster sehr positiver Eindruck: Alle besuchten Öfen waren in sehr gutem Zustand. Die Öfen hier sind die ersten, die in Gulmi gebaut wurden, sind also schon über 3 Jahre alt. Man sieht, dass sich die Frauen hier sehr viel Mühe bei der Pflege geben. Das hat wohl auch mit dem Bewusstsein über den Nutzen zu tun. Ungefragt erzählten uns die Besitzerinnen, dass sie jetzt nicht mehr mit tränenden Augen kochen müssen und dass sie sich trauen, die kleinen Kinder beim Kochen dabei zu haben. Das zu erleben war ein wenig Kompensation für den Stress vom Vortag.

Tags darauf war zunächst der Weg in die Distrikthauptstadt Tamghas zu bewältigen, 4 Stunden auf dem Rüttelsieb für vielleicht 30km. Die neue, gerade seit einer Woche im Amt befindliche Ditriktschefin empfing uns sehr freundlich. Mit der Distriktverwaltung von Gulmi hat Anita schon unter dem Vorgänger ein sehr guter Verhältnis gepflegt. Jetzt erklärte die neue Vorsteherin mit Bestimmtheit, dass das auch in Zukunft so bleiben werde. Sie halte den Ofenbau für sehr wichtig und werde uns nach Kräften unterstützen. Frauen in Führungspositionen in Nepal sind anscheinend besonders dominant. Ihre männlichen Untergebenen hat sie offensichtlich total im Griff.

Damit war unsere Mission in Gulmi erledigt und wir konnten uns auf den Weg in den Nachbardistrikt Pyuthan machen, in dem wir seit Anfang dieses Jahres tätig sind. Über diesen Abschnitt der Reise berichte ich im zweiten Teil.

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Das neue Krankenhaus

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Unterwegs zu den Öfen

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Nani (kleine Tochter) ist wieder fit

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Bajhketeri

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Von Haus zu Haus

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Haus in Bajhketeri

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Fremde kommen!

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Der nächste Haushalt

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Nach dem Interview

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Hier wird viel gekocht – und der Rauch ist da, wo er hingehört

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Morgenstimmung vor der Abfahrt nach Tamghas

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Distriktschefin und Ofenmacher

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Die Einweihungsfeier

Heute ist der große Tag. Es ist das Fest der Wiederkehr Buddhas auf die Erde (ich bitte alle Buddhisten um Verzeihung für die verkürzte Wiedergabe), das in diesem Jahr besondere Bedeutung durch die astronomische Konstellation von Mond und Erde erhält und damit ein Jahrhundertereignis wird. Die Einweihung der Stupa musste natürlich genau auf diesen besonderen Tag gelegt werden. Alles was wir heute machen, positiv oder negativ, hat millionenfache Auswirkung auf das Karma. Also: Aufpassen!

Die Mönche tun fürs Karma was sie können und beten rund um die Uhr aus allen vier Himmelsrichtungen zur Stupa gewandt. Sie belegen damit die erste Ebene des Podests und ihre Mantras bilden den akustischen Hintergrund der Feier. Der Rundgang im Paterre ist in zwei Fahrbahnen geteilt. Auf der äußeren bewegen sich die „normalen“ Gläubigen zur Kora, die innere ist für Gruppen – Volksgruppen oder buddhistische Schulen – reserviert, die in traditoneller Kleidung, teils mit Trommeln, Flöten oder anderen Musikinstrumenten, manchmal tanzend, um die Stupa ziehen.

Zwischen dem Haupttempel und dem Eingang zum inneren Bereich, der selbst von einem Tempelchen gebildet wird, ist das Gedränge am größten. Die Gläubigen legen hier ihre Gaben ab. Auf der anderen Seite sind einige Offizielle damit beschäftigt, die Gaben umgehend wieder zu entfernen, damit der Haufen nicht zu groß wird und den Durchgang versperrt. Trotz der enormen Menschenmengen läuft alles sehr friedlich ab. Nur die kleinen alten Tibeterinnen drängen sich überall resolut durch. Abscheinend wagt es keiner, sich ihnen in den Weg zu stellen. Das Selbstbewusstsein der Tibeterinnnen ist schon beeindruckend.

Vorerst ist das unser letzter Tag in Boudha. Morgen in aller Frühe machen wir uns auf den Weg nach Gulmi. Wir haben eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Zwei Techniker von Brepal fahren das Vereinsauto nach Bajhkateri, wo das Krankenhaus der Organisation steht, und wir dürfen mit. Dort werden wir sehen, wie wir weiterkommen. Nächstes Ziel ist die Distrikthauptstadt Tamghas, von dort soll es weitergehen nach Pyuthan. Es ist unklar, wie unterwegs der Zugang zum Internet ist, ich melde mich also vorsichtshalber mal für die nächsten acht Tage ab.

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Nachts: Erster Blick auf die Stupa vom Eingang

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So geschmückt habe ich die Stupa noch nie gesehen

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Jeder, der laufen kann, kommt zur Feier

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Die verschiedensten Gruppen ziehen um die Stupa

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Opfergaben werden gebracht

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Tänzer

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Rotmützen

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Teepause

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Gaben vor dem Eingang

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Herausgeputzt

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Frischer Wind

Wir haben Glück. Seit wir hier sind, bläst spätestens ab Mittag ein milder Sommerwind den Smog aus dem Tal. An solchen Tagen ist es besonders angenehm, auf einer Dachterrasse zu sitzen und auf das bunte Treiben von Mönchen, Tibetern, Touristen, Nepali und Bauarbeitern rund um die Stupa herabzuschauen.

Die Vorbereitungen für die Einweihungsfeier der Stupa am 20. November laufen auf Hochtouren. Die Stupa glänzt frisch geweißelt in der Sonne, die goldene Spitze leuchtet. Immer mehr Gebetsfahnen und Wimpel schmücken das Heiligtum und den Rundgang. Auf der ersten Plattform werden Zeltdächer errichtet, vermutlich für die Honoratioren der Zeremonie. Mehrere abgetrennte Areale am Fuß nehmen die Gruppen buddhistischer Mönche aus den unterschiedlichsten Ländern auf, wenn sie ihre Zeremonien abhalten. Die Einweihung zu diesem besonderen Datum ist offensichtlich für die Buddhisten weltweit ein immens wichtiges Ereignis, es kündigt sich ein großes Fest an.

Mehr und mehr wird das Bild jetzt auch von Tibetern in traditioneller Kleidung bestimmt, insbesondere am Nachmittag, wenn bis Sonnenuntegang die Kora, der rituelle Rundgang um die Stupa praktiziert wird. Wer jetzt versuchen wollte, gegen den Uhrzeigersinn zu gehen, hat keine Chance gegen den Strom der Gläubigen. Alle Hotels sind von Tibetern belegt, von überall hört man gemurmelte Mantras.

Meinen Arbeitsplatz verlege ich nach Sonnenstand. Morgens im Osten, nachmittags im Westen der Stupa, in den Dachrestaurants bei einer Kanne Milchtee, die Sonne im Rücken, um entspannter in die Augen Buddhas blicken zu können. Natürlich war ich zwischendurch schon mehrfach im Büro bei Anita. Es ist eigentlich nicht weit, aber der chaotische Verkehr, die Enge im rumpelnden Tuktuk und der Straßendreck sind eine ganz andere Welt, aus der ich gerne wieder in den friedlichen Kreis von Boudha zurückkehre.

Stupa geschmückt

Stupa geschmückt

Nachts leuchten die Butterlampen

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Butterlampen überall

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Alles soll schön werden

Stupa mit Schmuck

Blumen für das große Fest

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Ehrenplätze

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Abendlicher Rundgang

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Von überall her – man trifft sich hier

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Interview mit Sita Rupakheti

Bei unserem letzten Besuch im Ofenmacher-Büro hatten wir Gelegenheit, mit  der Ofenbauerin Sita Rupakheti zu sprechen. Teilnehmer der Gesprächsrunde waren Sita, Katharina, Anita, Theo und Anitas Tochter Akriti.

Akriti seht ihr nur ganz am Anfang des Videos. In der restlichen Zeit ist sie die Quelle der verschiedenen Hintergrundgeräusche, die das Verstehen manchmal etwas erschweren.

Auch Theo ist nicht sichtbar. Er spricht und hört aus dem Laptop, den Katharina in der Hand hält, denn er ist aus Deutschland per Skype zugeschaltet.

Hier ist das Link auf das Video des Gesprächs in Youtube. Viel Vergnügen!

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Zwei Jahre später

So lange waren wir schon nicht mehr in Nepal. Das letzte Mal vor dem Erdbeben, das unter Anderem auch die Spitze der großen Stupa in Boudha zerstört hat. Rechtzeitig zu unserer Ankunft ist die neue Haube fertig geworden. Diesmal wohnen wir zunächst nicht im Hotel Norbu Sangpo sondern im Comfort Guesthouse direkt am Rondell um das Heiligtum. Vom Dach bietet sich morgens, wenn die Luft noch klar ist, der Blick auf Langtang Himal und Stupa.

Buddha als Nachbar

Buddha als Nachbar

Die Berge hinterm Haus: Langtang Himal

Kleinere Arbeiten sind noch zu erledigen

Nirs Restaurant ist verschont geblieben. Er hat den Garten weiter ausgebaut, er ist jetzt noch schöner. Das Essen ist gewohnt gut. Das Nachbarhaus ist allerdings verschwunden, hier ist jetzt eine Baustelle. Gleich am ersten Tag machen wir zur Akklimatisation einen Ausflug zum Kopan Kloster auf den Hügeln. Die Erdbebenschäden an den Häusern sind schon weitgehend behoben oder zumindest in Arbeit. Überall treffen wir auf Baustellen. Auffälliger sind die vielen Veränderungen in der Landschaft durch Erdrutsche. Viele davon wurden durch das Erdbeben selbst ausgelöst, einige auch durch die außergewöhnlich heftige Regenzeit die auf den von den Erschütterungn gelockerten Boden traf.

auf dem Weg nach Kopan

Kopan Monastery

Anitas Haus ist ja bekanntermaßen unbeschädigt geblieben. Bei unserem ersten Besuch sind auch Anitas Kinder Kundan und Akriti da. Es ist Feiertag – das kommt hier ja öfter vor. Dann kommt auch eine Ofenbauerin, Sita Rupakheti aus Dhading, zum Abrechnen vorbei. Zusammen mit Sushila Bhatta arbeitet sie zur Zeit in Pyuthan, unserem neuesten Ofenbaugebiet. Die beiden bauen jeden Monat etwa 40 Öfen, ganz schön fleißig. Von Kathmandu nach Pyuthan sind es etwa zwei Tagesreisen. Die weite Reise lohnt sich aber für die beiden trotzdem. Sie verdienen gutes Geld und ihre Familien unterstützen sie deshalb und halten Haus und Hof in Schuss während die beiden in der Ferne arbeiten – Saudi Arabien wäre schließlich noch weiter. Wir sind auch froh, denn noch haben wir in Pyuthan nicht genügend eingesessene Ofenbauer.

Im Übrigen ist Kathmandu wie wir es kennen. Der chaotische Verkehr und die Dunstglocke sind noch da und werden wahrscheinlich auch eine Weile bleiben. Wie gut dass wir wir Boudha als Rückzugsgebiet haben. Hier sitze ich auf der Dachterrasse eines der vielen Cafes, die Augen Buddhas zur Rechten, eine Kanne Tee zur Linken, genieße die wärmende Sonne und grüße Euch alle, mitfühlend in Gedanken an das Novemberwetter in Deutschland.

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Lucky Sunday, happy Monday

Die letzten Tage unseres Aufenthalts in Ol Pejeta bringen die wichtigen Entscheidungen. Gestern haben wir mit Richard, dem Chef von OP die Vereinbarung zur Campaign getroffen. Damit haben wir jetzt die Zusagen aller Beteiligten und können mit Bernard in die Planung der Details einsteigen.

Ein weiterer Besuch bei Gilbert diente der Absprache von Abläufen um die Zulieferung der Teile zuverlässig im Griff zu behalten, Lagerhaltung eben: Eingänge, Ausgänge, Bestand, … Aber Gilbert wäre nicht Gilbert, wenn es nicht auch ein paar Ideen zur technischen Verbesserung zu besprechen gäbe, sozusagen die Kür nach der Pflicht. Er hat den Vorschlag gemacht, die Eisenstangen durch extra hart gebrannte Keramikquader zu ersetzen – kostenneutral bei erhöhter Festigkeit und Lebensdauer. Wir werden das bei einer Serie von 50 Öfen erproben.

Nach wie vor ist das Outlet unser Sorgenkind in Kenia. Die Endstücke sind derzeit aus teurem Metall, das aber nach einiger Zeit zu rosten beginnt und zerfällt. Dickes Material ist teuer, dünnes rostet zu schnell. Die Optimierung ist schwierig, außerdem neigen die Lieferanten dazu, die Materialstärke zu Gunsten ihres Reingewinns zu minimieren – man muss ständig kontrollieren. Leider ist es Gilbert bisher noch nicht gelungen, ein getöpfertes Outlet von der Qualität des nepalesischen herzustellen. Liegt es am Lehm oder an den Werkzeugen? Hier sind wir noch nicht am Ende angekommen.

Für den Augenblick hat Gilbert eine Kombination aus Ton- und Metallteilen vorgeschlagen, die uns erst mal 100 Schillinge Einsparung bringt und sehr stabil ist. Diese Lösung wird eingesetzt sobald die noch auf Lager liegenden Outlets verbraucht sind.

In Summe also ein erfolgreicher Montag, nun zum ereignisreichen Sonntag:

Sonntag war der letzte Tag, an dem wir noch ein Auto hatten. Das haben wir für einen ausführlichen Game Drive genutzt – es hat sich gelohnt wie noch nie.

Erstes Ereignis: zwei kämpfende Nashörner, ein drittes als Zuschauer oder Schiedsrichter(?). Das sieht aus wie zwei Schwergewichtsboxer in der 12. Runde: Hauptsächlich Pausen, dann rafft sich einer zu einer Attacke auf, bei der immense Kräfte freiwerden, die aber schnell wieder erlahmen.

Zweites Ereignis: Wir finden uns mitten in einer Giraffenherde von mindestens 27 Tieren. Lange Hälse auf 360 Grad, zwei Nashörner nehmen Reißaus angesichts der Übermacht der langen Kerls.

Drittes Ereignis: Wir stehen in einer großen Zebraherde, die Anspannung wächst merklich. Dann, mit einem Schlag, spurten alle davon. Grund: 2 Geparden nähern sich im Spaziergängertempo. Sie sind nicht auf der Jagd, also bleibt uns viel Zeit zur Beobachtung wie sie am Auto vorbeischlendern und in der Ferne wieder im Gras verschwinden.

Ereignis Nr. 1b: Auf dem Heimweg treffen wir wieder auf die 2 kämpfenden Nashörner – fast 2 Stunden später. Die Entscheidung ist offensichtlich noch nicht gefallen, wir sind etwa in Runde 50. Die beiden sind so vertieft, dass sie uns fast übersehen und unser Auto um ein Haar umrennen – Schreckmoment. Ein ausgewachsenes White Rhino hat etwa das doppelte Gewicht des Autos, da hätte die Kinematik gegen uns gesprochen.

Lucky Sunday, der mit dem letzten Bier aus unserem Vorrat zum Abendessen endet. Wenn einem so viel Gutes widerfährt, das ist schon ein Tusker Lager wert. Für die Jüngeren unter uns: „asbach uralt werbung“ googeln oder auf youtube nachschauen.

Dies war die vorerst letzte Folge unserer Berichte aus Kenia, morgen fliegen wir heim. Die nächsten Beiträge kommen aus Äthiopien oder Nepal. Die Entscheidung erfolgt in Kürze.

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Aufmarsch der langen Kerls

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Nicht zum Grasen gebaut

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Andrang am Wasserloch

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Sie sind überall …

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Regenbogengiraffe

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Anspannung: Da ist doch was!

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Das ist der Grund

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Kein Hunger?

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Jetzt wird nicht gejagt

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Kampf der Giganten

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Rohe Kräfte

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Mount Kenya im Abendlicht

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