Landpartie – Teil2

Muss ich noch erwähnen, dass die Fahrt von Tamghas nach Pyuthan lang und holprig war? Unter dem Vorwand von Ofenbesichtigungen konnten wir aber mehrere Pausen einlegen und den durchgeschüttelen Knochen etwas Erholung gönnen. Wir trafen durchwegs auf zufriedene Hausfrauen und bekamen auch mal Wegzehrung, d.h. Suntala (Mandarinen), für die Weiterreise überreicht.

In Okharkot in Ostpyuthan fanden wir schöne und ordentliche gebaute Öfen vor, allerdings scheint Netra Mahatara einer der Ofenbauer mit der weitverbreiteten Outlet-Schwäche zu sein. An keinem der Häuser fanden wir eine vorschriftsmäßige Konstruktion. Teilweise hatten sich die Haushalte aus alten Dosen selbst einen Auslass gebastelt. Da sich jedoch keiner über nicht abziehenden Rauch beschwerte, ist das Problem zumindest in Okharkot nicht als dringend einzustufen und wird mit vom lokalen Supervisor Kiran Lama mit einem freundlichen Hinweis an Netra abgehandelt werden.

Am Nachmittag fanden wir noch Zeit für einen Termin mit dem Distriktschef – diesmal ein Mann – in Kalangha, dem Sitz der Verwaltung von Pyuthan. Unser Projekt läuft hier seit Beginn des Jahres und der Vorsteher versicherte uns seiner vollständigen Unterstützung. Auch hier kommen uns wohl wieder die Zielvorgaben der Zentralregierung an die Distrikte zum nationalen Programm CCS4all (Clean Cookstoves for all) zu Hilfe. Jeder, der zur Erreichung beitragen kann, ist willkommen.

Den krönenden Abschluss der Landpartie sollte am nächsten Tag der Besuch in einem Dorf sein, in dem Sita und Sushila gerade dabei waren, die Häuser mit Öfen zu versorgen. Die Vorhersage „eine Stunde mit dem Auto“ erfüllte sich. Aus der angekündigten Viertelstunde den Berg hinauf ins Dorf wurde jedoch mehr als eine ganze. Man hatte wohl befürchtet, dass die schlappen Europäer aufgeben würden, wenn sie erfahren, dass auf dem Weg zum Dorf 400 Höhemeter zu überwinden sind. Wenn das nicht typisch ist …

Die Ofenbauaktion und wohl auch unser Besuch hatten dazu geführt, dass sich das halbe Dorf an der Baustelle eingefunden hatte. Die andere Hälfte sind die Kinder, die waren alle in der Schule, in dem Ort, wo wir das Auto geparkt hatten. Was für ein Schulweg! Wir hatten nun ausführlich Gelegenheit, den Ofenbau und das Umfeld zu filmen und Interviews zu führen. Die Verarbeitung des Materials wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht ist ja auf den Andamanen unter Palmen am Strand Zeit dafür. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass wir natürlich auch hierhin von Anitas kleiner Tochter begleitet wurden? Was ihre Aufgabe bei dieser Unternehmung war, könnt ihr hier sehen.

Zum Abschluss des Tages wurden wir alle noch mit Malas (Blumenketten) behängt und traten nach ausgiebiger Gruppenfotosession den Heimweg an. Hier kamen uns dann die Schulkinder entgegen, die sicher später von ihren Eltern erfahren haben, welch aufregendes Ereignis mit den Weißnasen sie verpasst haben.

Für den Heimweg nach Kathmandu nahmen wir uns dann zwei Tage Zeit: Mit dem Auto nach Butwal im Terai und dann, wieder in besser erschlossenen Regionen, mit dem Tourist Bus, das ist eine Klasse besser als public bus, zurück nach Kathmandu. Anmerkung am Schluss: Die Fahrt von Butwal nach Kathmandu verlief angenehm und reibungslos. Um dann Kathmandu von West (Tankot) nach Ost (Boudha) zu durchqueren, brauchten wir 4 Stunden. Der Verkehr hier ist inzwischen schon jenseits des  Wahnsinns.

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Straßenbau in Gulmi

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Pause irgendwo zwischen Gulmi und Pyuthan

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Okharkot

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Aufstieg nach Jaspur

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Jaspur

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Nani und Muni (Ziege)

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Ofen fertig – Ofenbauer, Besitzer und Katharina glücklich

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Abschied von Jaspur

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Local transport in Butwal

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