Zwei Jahre später

So lange waren wir schon nicht mehr in Nepal. Das letzte Mal vor dem Erdbeben, das unter Anderem auch die Spitze der großen Stupa in Boudha zerstört hat. Rechtzeitig zu unserer Ankunft ist die neue Haube fertig geworden. Diesmal wohnen wir zunächst nicht im Hotel Norbu Sangpo sondern im Comfort Guesthouse direkt am Rondell um das Heiligtum. Vom Dach bietet sich morgens, wenn die Luft noch klar ist, der Blick auf Langtang Himal und Stupa.

Buddha als Nachbar

Buddha als Nachbar

Die Berge hinterm Haus: Langtang Himal

Kleinere Arbeiten sind noch zu erledigen

Nirs Restaurant ist verschont geblieben. Er hat den Garten weiter ausgebaut, er ist jetzt noch schöner. Das Essen ist gewohnt gut. Das Nachbarhaus ist allerdings verschwunden, hier ist jetzt eine Baustelle. Gleich am ersten Tag machen wir zur Akklimatisation einen Ausflug zum Kopan Kloster auf den Hügeln. Die Erdbebenschäden an den Häusern sind schon weitgehend behoben oder zumindest in Arbeit. Überall treffen wir auf Baustellen. Auffälliger sind die vielen Veränderungen in der Landschaft durch Erdrutsche. Viele davon wurden durch das Erdbeben selbst ausgelöst, einige auch durch die außergewöhnlich heftige Regenzeit die auf den von den Erschütterungn gelockerten Boden traf.

auf dem Weg nach Kopan

Kopan Monastery

Anitas Haus ist ja bekanntermaßen unbeschädigt geblieben. Bei unserem ersten Besuch sind auch Anitas Kinder Kundan und Akriti da. Es ist Feiertag – das kommt hier ja öfter vor. Dann kommt auch eine Ofenbauerin, Sita Rupakheti aus Dhading, zum Abrechnen vorbei. Zusammen mit Sushila Bhatta arbeitet sie zur Zeit in Pyuthan, unserem neuesten Ofenbaugebiet. Die beiden bauen jeden Monat etwa 40 Öfen, ganz schön fleißig. Von Kathmandu nach Pyuthan sind es etwa zwei Tagesreisen. Die weite Reise lohnt sich aber für die beiden trotzdem. Sie verdienen gutes Geld und ihre Familien unterstützen sie deshalb und halten Haus und Hof in Schuss während die beiden in der Ferne arbeiten – Saudi Arabien wäre schließlich noch weiter. Wir sind auch froh, denn noch haben wir in Pyuthan nicht genügend eingesessene Ofenbauer.

Im Übrigen ist Kathmandu wie wir es kennen. Der chaotische Verkehr und die Dunstglocke sind noch da und werden wahrscheinlich auch eine Weile bleiben. Wie gut dass wir wir Boudha als Rückzugsgebiet haben. Hier sitze ich auf der Dachterrasse eines der vielen Cafes, die Augen Buddhas zur Rechten, eine Kanne Tee zur Linken, genieße die wärmende Sonne und grüße Euch alle, mitfühlend in Gedanken an das Novemberwetter in Deutschland.

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