Schimpansenalarm

Zahlreich sind die Gefahren der Wildnis, denen wir uns unerschrocken stellen. Am Montag ist eine neue dazu gekommen, mit der wir vorher nicht gerechnet hätten. Am morgen gab es einen Stromausfall für die gesamte Conservancy. Alle sonst unter Spannung stehenden Zäune waren damit entschärft. Am schnellsten bekommen in so einem Fall offensichtlich die Schimpansen die neue Situation mit – echte Schnellspanner eben. Es gibt auf Ol Pejeta eine Station, in der Tiere untergebracht sind, die früher meist unter affenunwürdigen Umständen in Gefangenschaft gehalten wurden und jetzt hier ein artgerechtes Leben führen können. Derzeit leben 45 Schimpansen auf dem großen Freigeläde. Sie sind ohnehin als Ausbrecherkönige bekannt und haben in so einem Fall leichtes Spiel.

Tatsächlich waren innerhalb kürzester Zeit ein paar von ihnen ausgebüchst. Klingt harmlos, ist es aber nicht wirlich. Die haarigen Freunde sind neugierig und viel kräftiger als Menschen. Eine verschlossene Türe ist für sie kein echtes Hindernis. Gerne schauen sie mal nach, was die Menschen da drinnen machen und ein leichtes Fehlverhalten von einer Seite kann dann schnell zur Eskalation führen. Die Sicherheitsmaßnahme ist deshalb, alle auf dem Gelände tätigen Menschen zu definerten Stellen im Freien zu bringen und sie von Rangern bewachen zu lassen bis die Schimpansen wieder eingefangen sind. So kamen wir also alle zu einem morgendlichen Ausflug in die Wildnis. Unsere Hoffnung auf Besuch von anderen Bewohnern Ol Pejetas erfüllte sich leider nicht. Die Schimpansen waren schnell wieder eingefangen (vermutlich waren ihnen die menschenleeren Häuser zu langweilig) und der Betriebsausflug war beendet.

Diese Woche haben wir begonnen, die Fragebögen für das Monitoring zu testen und zu verbessern, waren also wieder in den Gemeinden unterwegs von Haus zu Haus. Außerdem haben wir die Datenbank aus Nepal für Kenia angepasst und angefangen, die Öfen einzutragen. Die Monitoring-Ergebnisse werden danach auch eingegeben.

Die Inserts aus gebrantem Ton sind leider noch nicht eingetroffen. Wir bekommen sie von Jasper, der einen Laden in Nanyuki führt, in dem man verschiedene Arten von Öfen kaufen kann. Es sind überwiegend Rocket Stoves, die zwar die Effizienz beim Kochen verbessern aber weiterhin den Rauch in die Küche blasen. Die einfachsten davon kosten umgerechnet etwa 15 Euro. Er ist der einzige Lieferant für den Distrikt Laikipia und setzt ewa 50 Stück pro Monat ab. Die Inserts werden in Nairobi gefertigt. Dort ist angeblich das Wetter so schlecht, dass die Rohlinge nur sehr langsam trocknen.

Wahrscheinlich werden wir die ersten Inserts verbauen wenn wir aus Uganda zurück kommen. Dann werden wir auch weitere Exemplare ordern und einen Testplan aufstellen, den Moses hier durchziehen muss.

Organisatorisches: Als Nächstes werden wir das Lager prüfen. Mal schauen, wie gut der tatsächliche Bestand an Eisen und Outlets mit der Inventarliste übereinstimmt. Noch bin ich guter Dinge.

Die Abreise nach Uganda ist auf den nächsten Dienstag festgelegt. Zack wird uns zur Grenze nach Malaba fahren, wo wir von Manfred abgeholt und nach Luwero gebracht werden.

Noch eine organisatorische Anmerkung: Gerhard wird in den nächsten Tagen einen Upgrade von WordPress durchführen. Deshalb wird der Blog 1-2 Tage vom Netz gehen. Lasst Euch nicht entmutigen und versucht es weiter.

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