Zwischenstopp Addis Ababa

Wir wollten eigentlich drei Tage in Addis verbringen. Man weiß ja nie, wie lange die Erledigungen hier dauern. Das wichtigste Vorhaben war, eine Druckerei zu finden, die die Handbücher für die Benutzer der Öfen herstellt. Nachdem die Kontaktaufnahme von Deutschland aus per Internet fast erfolglos war, hatten wir wenig Hoffnung, das hier zügig zum Erfolg zu führen, ganz davon abgesehen, eine vernünftigen Preis zu bekommen.

Mit Girmas Hilfe ging heute alles ganz schnell. Er führte uns in einen Hinterhof, wo ein buntes Schild über dem Eingang einer kleinen Hütte auf einen Printshop hinwies – dachten wir. Selbst Harry Potter hätte gestaunt: Das Innere der Hütte war so groß wie eine Turnhalle und beherbegte eine Druckerei, die ausgestattet ist, Presseartikel und sogar Bücher zu produzieren. In diesem Fall allerdings war es keine Hexerei. Wir hatten von außen nur nicht das Rückgebäude wahrgenommen, das um ein Vielfaches größer ist als die Hütte vorne.

Dass wir in dieser professionellen Umgebung keine Probleme hatten, unsere Wünsche erfüllt zu bekommen, war dann schon keine Magie mehr. Der Manager zauberte geschwind einige Varianten bezüglich Papierqualität und Stückzahl auf seinen Notizblock und da auch der Preis stimmte, kamen wir schnell ins Geschäft. Katharina, Girma und ich belohnten uns anschließend mit einem Bunna, dem ersten nach unserer Ankunft. Der Kaffee alleine ist Grund, eine Reise nach Äthiopien zu unternehmen.

Das Yeka Guesthouse hat kein Zimmer mehr frei für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch und das Wichtigste ist erledigt, also hält uns hier nichts mehr. Morgen früh machen wir uns auf den Weg nach Alem Katema. Girma wird uns begleiten. Er hat die Aufgabe übernommen, in der alten Bücherei ein Heimatmuseum einzurichten und will dort den Fortschritt begutachten. Schneller als geplant verlassen wir also die Region einigermaßen gesicherten Internet-Zugangs.

Ob wir aus der Kommunikationswüste gelegentlich eine Flaschenpost in die Zivilisation entsenden können wird man sehen. Wir sind diesmal mit einem „mobile WiFi“ unterwegs. Das gibt ein wenig Hoffnung, aber vor Überraschungen ist man hier nie sicher. Schaumamal.

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